15-01-2010 Beijing Rundschau Erdbeben in Haiti: Chinesische Rettungskräfte im Einsatz
Der karibische Inselstaat Haiti ist von einem verheerenden Erdbeben erschüttert worden. Eine 148 Mann umfassende chinesische Polizeitruppe, die sich im Rahmen der UN-Friedensmission bereits vor Ort aufhielt und selbst vom Erdbeben betroffen ist, hat damit begonnen, den Rettungseinsatz chinesischer Kräfte zu koordinieren und Seuchenschutzmaßnahmen ergreifen. Acht chinesische Polizisten sind verschüttet, zehn weitere werden zur Stunde noch vermisst. Von Vancouver kommend ist am Morgen des 14. Januar Lokalzeit in Haiti ein chinesisches Rettungsteam in Port-au-Prince gelandet und hat damit begonnen, seine15-tägige Hilfsmission zu organisieren. Das chinesische Rettungsteam war bereits 2008 beim schweren Erdbeben von Wenchuan in Sichuan im Einsatz. Zu Mitgliedern des Teams gehören professionelle Retter, medizinisches Fachpersonal und Seismologen. Das Team hat mehr als 10 Tonnen Hilfsgüter mitgebracht, darunter Rettungsausrüstungen, medizinische Geräte und Medikamente im Wert von zirka vier Millionen Yuan (rund 405 000 EUR) . Es stellt außerdem Lebensmittel, Wasser und Zelte zur Verfügung. Der Vizeleiter des chinesischen Rettungsteams, Hou Shike, sagt: "Das medizinische Personal des Rettungsteams leistet Erste Hilfe. Sie können aber auch chirurgische Eingriffe vornehmen und verfügen über Gerätschaften zur Rettung von Schwerverletzten. Zuerst muss jedoch den Überlebenden geholfen werden. Falls möglich, werden die Verletzten in lokale Krankenhäuser gebracht. Schwerverletzten müssen wir vor Ort Erste Hilfe leisten." Das chinesische Rettungsteam verfügt bereits über Erfahrungen bei Rettungseinsätzen im In- und Ausland. Es ist das weltweit zwölfte internationale Team und das zweite in Asien mit einer so schweren und modernen Ausrüstung. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat sich am Mittwoch zur Lage auf Haiti geäußert. Er sagte, das Erdbeben sei eine große Katastrophe: "Zweifellos stehen wir vor einer großen humanitären Tragödie, deren Überwindung unsere ganze Anstrengung erfordern wird." Seit 2004 ist die UNO auf Haiti stationiert, zuletzt waren mehr als 9.000 Blauhelm-Soldaten im Einsatz, 3.000 davon in Port-au-Prince. Ihr Hauptquartier ist beim Erdbeben eingestürzt, zahlreiche UN-Mitarbeiter liegen nach wie vor unter den Trümmern. Blauhelm-Einheiten suchen derzeit fieberhaft nach den Vermissten. Währenddessen nutzte Ban Ki-moon die Gelegenheit, den Staaten zu danken, die Haiti Hilfe gewährt haben. "Ich darf den Ländern, die Haiti in dieser Notlage unterstützen, meine Dankbarkeit ausdrücken. Ich möchte auch alle Mitglieder der internationalen Gemeinschaft aufrufen, dem geschädigten Karibikstaat in diesem kritischen Moment beizustehen." UN-Vizegeneralsekretär John Holmes sagte, die derzeit dringlichste Aufgabe wäre es, Überlebende zu finden und zu retten. "Mehrere Rettungsteams sind bereits auf Haiti oder sind auf dem Weg dorthin. Dazu gehören unter anderem Einheiten aus den USA, China und Frankreich. Mehrere andere Länder werden ihrem Beispiel folgen. Das ist derzeit die wichtigste Aufgabe. Später werden wir die Geschädigten mit sauberem Trinkwasser, Lebensmitteln und Unterkünften versorgen." Mittlerweile hat die UNO eine Notfallgruppe eingerichtet, um die bevorstehende humanitäre Hilfe auf dem Boden zu koordinieren. Ban Ki-moon selbst will bald Haiti besuchen. Darüber hinaus hat die UNO vom Zentralen Notfonds 10 Millionen US-Dollar für die Katastrophenbekämpfung auf der Insel bereitgestellt. Das Chinesische Rote Kreuz hat Haiti bereits eine Hilfszahlung von einer Million US-Dollar gewährt.
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