Hochgeschwindigkeitseisenbahn zwischen Wuhan und Guangzhou offiziell in Betrieb

Am 26. Dezember ist die Hochgeschwindigkeitseisenbahn zwischen der zentralchinesischen Stadt Wuhan und dem südchinesischen Guangzhou offiziell in Betrieb genommen worden. Die höchste Geschwindigkeit beträgt rund 390 Kilometer pro Stunde, die Züge sollen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 350 km/h verkehren. Damit ist diese Strecke die schnellste Hochgeschwindigkeitseisenbahnlinie der Welt.

Im Juli 2005 wurde das Bauprojekt offiziell gestartet. Die 1069 Kilometer lange Strecke verbindet die zentralchinesischen Provinzen Hubei und Hunan mit deren südchinesischer Nachbarprovinz Guangdong. Rechtzeitig zu den Olympischen Spielen war 2008 die erste Hochgeschwindigkeitsstrecke des Landes zwischen Beijing und Tianjin eingeweiht worden.

Ein internationales Konsortium unter Federführung des Siemens-Konzerns ist am Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecken beteiligt. Siemens liefert neben dem Know-how für den Streckenbau Komponenten wie die Elektroausrüstung oder Fahrwerke des rollenden Materials. Einheiten der ICE-Weiterentwicklung Velaro werden von chinesischen Partnerfirmen montiert. Der Hochgeschwindigkeitszug ist 400 Meter lang, besteht aus 16 Wagen und bietet Platz für 1060 Fahrgäste.

In die Freude über die Eröffnung der Eisenbahnlinie mischen sich jedoch kritische Stimmen, die an den hohen Fahrpreisen für Chinas Hochgeschwindigkeitszüge Anstoß nehmen. Ein Ticket für die 1. Klasse auf der Strecke Wuhan - Guangzhou kostet 780 Yuan (ca. 73,70 EUR), ein Ticket 2. Klasse 490 Yuan (ca. 46,30 EUR).

Chinas Eisenbahnministerium rechtfertigt seine Preispolitik mit den hohen Bau- und Betriebskosten für die schnellste Hochgeschwindigkeitsbahn weltweit. Allerdings will die chinesische Bahn ihre Preise in Zukunft dem Markt anpassen.