14-07-2009 Beijing Rundschau
Xinjiang-Konflikt, Medien und Politik
von Qiu Zhenhai

Anfangs haben chinesische Medien die Unruhen als „kriminelle Gewalttaten" bezeichnet. Mit dem Fortgang der Ereignisse wurde hingegen immer häufiger von „Terrorakten" gesprochen. Im Westen versteht man unter Terrorismus jedoch in erster Linie Bombenanschläge und Attentate. Die Beschreibung der Ereignisse in Xinjiang als „Terrorakte" kann daher vom Westen  nur schwer akzeptiert werden. Dies und die herrschenden Sympathien für den „Weltkongress der Uiguren" muss die chinesische Regierung in Rechnung stellen.

Han-Chinesen sollten sich zurückhalten

Es gibt tiefsitzende und schwer zu beschreibende Ressentiments zwischen den ethnischen Gruppen. Bei der Verfolgung und Bestrafung der Täter darf es keine Unterschiede zwischen Han-Chinesen und Uiguren geben. Wer Gewalttaten begangen hat, soll unabhängig von seiner ethnischen Zugehörigkeit abgeurteilt und vom Gesetz bestraft werden.

Han-Chinesen, sollten nicht nur in Xinjiang, sondern in ganz China und auch in der Welt Zurückhaltung üben. Bei den Ausschreitungen handelt es sich um eine Tragödie, die aus Spannungen zwischen den Volksgruppen entstanden ist. Die Geschichte kennt zahllose Beispiele von Gewalt und Gegengewalt vor dem Hintergrund ethnischer Konflikte. Die Spirale der Gewalt schraubt sich immer höher und wird letztlich unkontrollierbar. Wenn die Han-Chinesen ihre Emotionen im Griff behalten und Vernunft walten lassen, wird dies als ein gutes Beispiel ihrer Weisheit verstanden werden.

Nationalitätenfrage: Suche nach den Ursachen

Nachdem sich die Lage wieder beruhigt hat, stehen Han-Chinesen und chinesische Regierung vor einer schwierigen Frage: warum konnte die Nationalitätenpolitik der letzten Jahre, die als vorteilhaft für die Minderheiten des Landes gilt, nicht wirklich die Herzen der Angehörigen der nationalen Minderheiten gewinnen? Welche Faktoren spielen hier jenseits des Wortes „Separatismus" noch eine Rolle? Die Unruhen am 14. März in Tibet und die Sabotageakte am 5. Juli in Xinjiang haben überdeutlich vor Augen geführt, dass die Lösung der Konflikte zwischen den Volksgruppen für die Entwicklung Chinas von allergrößter Bedeutung ist. Wenn ein Staat auf seinem Weg zur pluralistischen Gesellschaft nicht in der Lage ist, die Nationalitätenfrage angemessen zu lösen, kann er statt Aufschwung nur Desaster ernten.

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