16-06-2009 Quelle: Yandu Stadtzeitung Debatte um Aufsatzthemen mit starkem Gegenwartsbezug von Lu Chuanshan
Bezieht sich ein Aufsatzthema auf aktuelle Fragen, müssen die Prüflinge es auf der politischen Ebene analysieren. In China herrscht kein Mangel an Kommentatoren. Über alle möglichen Themen gibt es selten vielfältige, häufig aber recht ähnliche Meinungen. Ich verstehe daher nicht, wieso so viel Wert darauf gelegt wird, dass auch noch Prüflinge ihre Meinung äußern. Ich denke, dass die Wahl aktueller Ereignisse als Gegenstand der Aufnahmeprüfungen in diesem Jahr der Strategie der Prüfer folgt, einheitliche Standards für die Notengebung zu erhalten. Da die Gedankengänge der Prüflinge eingeschränkt werden, ist es für die Korrektoren einfacher, Noten zu vergeben, denn die Aufsätze werden sich nicht sehr voneinander unterscheiden. Da die Prüflinge in diesem Jahr Aufsatzthemen zu aktuellen Fragen vorgelegt bekommen haben, werden sich Chinesischlehrer in Zukunft darauf konzentrieren, ihre Schüler stets Aufsätze zu Zeitfragen schreiben zu lassen. Damit sind die Schüler dann vielleicht gut auf die Prüfung vorbereitet, aber Freude werden sie beim Verfassen derartiger Aufsätze wohl kaum empfinden. Wahrscheinlich werden chinesische Schüler rationale Denker und wortgewandte Argumentierer werden, aber keine Literaten. Um das wirkliche Sprachniveau der Prüflinge zu testen und sie ihre Einbildungskraft entfalten zu lassen, ist es meiner Meinung nach erforderlich, sie über einfache und unnormierte Themen schreiben zu lassen. Ihren politischen Standpunkt können Prüflinge doch schon zur Genüge im Fach Politik formulieren, dazu bedarf es nicht auch noch des chinesischen Aufsatzes.
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