16-01-2009 Beijing Rundschau
Das neue kooperative Gesundheitssystem auf dem Lande
von Zeng Wenhui

Ji Kang, ein Kader in der Informationsabteilung der Stadtregierung von Hulunbeier im Autonomen Gebiet Innere Mongolei erklärt, dass die Abwicklung der Kostenerstattung noch zu kompliziert sei. Derzeit gebe es noch keinen Angestellten in der Regierung oder im Krankenhaus, der allein für die Bearbeitung der Anträge eingestellt sei. In manchen Gemeinden machten der Krankhausdirektor oder sogar ein Arzt diese Arbeit, wodurch sich die Zeitspanne bis zur Auszahlung verlängere. Außerdem ist ein Eintritt in die Krankenkasse nur am Jahresanfang oder am Jahresende möglich, nicht aber unter dem Jahr. So kommt es, dass ein Baby, das während eines laufenden Jahres geboren wird, erst am Ende seines Geburtsjahres in die Krankenkasse aufgenommen werden kann. Leistungen kann es also erst im Folgejahr beanspruchen. Da Säuglinge aber häufig in den ersten Lebensmonaten erkranken, ist das System in diesem Punkt dringend verbesserungswürdig. Letztlich soll das kooperative Gesundheitssystem auf dem Lande mit den Kliniken in Großstädten zusammenarbeiten. Derzeit besteht noch keine Vernetzung der Krankendaten; wird ein Bauer in ein Klinikum in einer Großstadt eingeliefert, dann dauert es noch länger, bis die Heilkosten erstattet werden. Manchmal bis zu einem halben Jahr.

Ma Xiaogang, Beamter in der Informationsabteilung der Stadt Dengzhou in der Provinz Henan, moniert, dass bislang nur bei „schwerer Erkrankung", die mit stationärer Behandlung verbinden ist, die Kosten erstattet werden. Ambulante Behandlung ist nicht von der Versicherung abgedeckt. Viele Bauern aber leiden an chronischen Krankheiten, die man gut in Ambulatorien behandeln könnte. Jetzt aber ziehen sie einen stationären Krankenhausaufenthalt vor, damit die Kosten von der Versicherung abgedeckt werden. Ma ist der Ansicht, dass beim Krankengeld nicht zwischen „schwerer" und „leichter" Erkrankung unterschieden werden sollte, sondern eine generelle Abdeckung geschaffen werden sollte.

Zhai Shimin, Angestellter einer Kreisbehörde für Viehwirtschaft in der Provinz Hubei kritisiert, dass sich das kooperative Gesundheitssystem nach der Hukou, also dem gemeldeten ständigen Wohnsitz des Versicherungsnehmers richtet, während viele Senioren längst zu ihren Kindern in die Städte gezogen seien. Dies sei sehr unpraktisch. Wenn ein Patient nicht am Ort seines Aufenthalts ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen könne, ginge wertvolle Zeit für die Therapie verloren. Seiner Ansicht nach sollte sich das System nicht nach der Hukou richten, sondern nach dem tatsächlichen Wohnsitz des Versicherten.

Die chinesische Regierung zeigt sich zuversichtlich, im nächsten Jahren eine allgemeine Krankenversicherung aufzubauen, so Hu Xiaoyi, der stellvertretende Direktor des Ministeriums für Arbeit und soziale Absicherung: „Im letzten Jahr haben sich mehr als 100 Millionen Menschen an der Krankenversicherung für Stadtbewohner beteiligt. Dieses Jahr sollen es schon 170 bis 190 Millionen sein. Einschließlich der Krankenversicherung für Angestellte und des neuen kooperativen Gesundheitssystem auf dem Lande wollen wir in diesem Jahr 1,2 Milliarden Menschen in einer Krankenversicherung unterbringen, die eine medizinische Grundversorgung sicherstellen soll."

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