21-11-2008 Beijing Rundschau Kampf gegen illegale Taxis von Matthias Mersch
![]() Nach einer Streikwelle von Taxifahrers in drei chinesischen Städten hat die Beijinger Stadtverwaltung scharfe Maßnahmen gegen unlizenzierte Taxis in der Hauptstadt ergriffen.
Die Behörden haben eine fünfzig Tage währende Kampagne initiiert, um die Stadt von unregistrierten Droschken, den so genannten "Schwarztaxis", zu befreien. Die Aktion wurde am Mittwoch eröffnet und soll bis 31. Dezember andauern. Fahrer ohne Lizenz müssen mit hohen Geldbußen rechnen, die von 10 000 bis 20 000 Yuan (ca. 1 170 - 2 340 Euro) reichen. Nach Angaben eines Polizeibeamten wurden bislang zehn illegale Taxifahrer aufgespürt. Die Vermutung, dass dieses scharfe Vorgehen der Beijinger Behörden mit den umfangreichen Streiks legaler Taxifahrer in drei chinesischen Städten zu tun hat, wurde von den Behörden zurückgewiesen. Man habe bereits vor den Olympischen Spielen Maßnahmen gegen illegale Transportunternehmen eingeleitet, aber die "Schwarztaxis" seien nach dem Ende der Spiele wieder aufgetaucht.
Auch in Shanghai und Shenyang wird unterdessen alles versucht, um den Unmut der Taxifahrer zu besänftigen, die legal auf den Straßen unterwegs sind. In Shanghai hat die Stadtverwaltung Treffen mit Vertretern der Taxifahrer abgehalten, um mit ihnen aktuelle Probleme zu erörtern. Es wurde angekündigt, ein Beschwerdetelefon für Taxifahrer einzurichten.
In Shenyang, der Hauptstadt der Provinz Liaoning, wurden laut Zeitungsmeldungen seit 8. November im Rahmen einer Aktion gegen illegale Taxis bereits 40 Fahrzeuge beschlagnahmt.
Neben Klagen über die Höhe der Fahrzeugmieten ist die starke Konkurrenz durch illegale Taxis eine der stets wiederkehrenden Beschwerden aus Kreisen der Taxifahrer. In Chongqing, wo letzte Woche nahezu alle der 9 000 Taxifahrer in Streik getreten waren, haben die Behörden nun hohe Geldstrafen für illegale Taxifahrten verhängt. Als Folge eines Streiks der Taxifahrer im Landkreis Yongdeng im nordwestlichen Gansu haben Funktionäre der örtlichen Verwaltung versprochen, innerhalb von zehn Tagen die unlizenzierten Droschken von den Straßen zu verbannen.
Im südchinesischen Tourismuszentrum Sanya streiken einige Taxifahrer inzwischen den vierten Tag in Folge. Ungefähr 100 streikende Fahrer protestierten vor dem Gebäude der Lokalregierung und stellten Forderungen nach einem detaillierten Plan zur Behebung der Missstände auf, berichtet die Nachrichtenagentur Xinhua.
Nach Angaben von Yi Zhijun, dem stellvertretenden Pressesprecher der Stadtregierung, hätten zwei Drittel der 1 000 zugelassenen Taxifahrer bis 13. November wieder ihre Arbeit aufgenommen.
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