05-11-2008 Beijing Rundschau Verstärkte internationale Zusammenarbeit beim Erdbebenschutz
Auf der kürzlich in Beijing abgehaltenen 14. Weltkonferenz für Erdbebeningenieurwesen (WCEE) forderte China alle Länder dazu auf, sich über Erfahrungen und moderne Techniken im Erdbebenschutz und zur Reduzierung der Schäden eines Erdbebens auszutauschen. Im Mittelpunkt der Bemühungen sollen in Zukunft gemeinsame Forschungsprojekte stehen. Vor mehr als fünf Monaten wurde der Kreis Wenchuan in der südwestchinesischen Provinz Sichuan von einem schweren Beben der Stärke acht auf der Richterskala erschüttert. Über die hohen menschlichen und materiellen Verluste sind heute noch alle schockiert. Dadurch hat die Tatsache, dass die einflussreichste internationale Konferenz in diesem Bereich dieses Jahr in China stattfand, eine starke aktuelle Bedeutung gewonnen. Der stellvertretende chinesische Ministerpräsident Hui Liangyu wohnte der Konferenz bei. In seiner Rede sagte er, China zähle zu den Ländern der Welt, die am häufigsten von Erdbeben heimgesucht würden. Das starke Beben in Wenchuan lasse China und alle Länder der Welt die Dringlichkeit der Innovationen und Anwendungen von Techniken zum Schutz vor Erdbeben erkennen. "Das starke Beben in Wenchuan in der Provinz Sichuan hat uns noch einmal dazu ermahnt, die Erdbebensicherheit von Gebäuden zu erhöhen, um das Ausmaß einer Katastrophe zu vermindern. Die internationalen Kreise für Erdbebeningenieurwesen sollen sich stärker dafür einsetzen, die Entwicklung erdbebensicherer Bauweisen voranzutreiben. Es sollen erdbebensichere Wohnungen, Wohnviertel und Städte gebaut werden, um eine sichere Umgebung für die Entwicklung der Wirtschaft und Gesellschaft zu schaffen."
Hui Liangyu schlug zudem vor, dass alle Länder weltweit die Grundlagenforschungen über Erdbeben verstärken und unermüdlich nach den Ursachen für Erdbeben forschen. Es gelte, in wissenschaftlichen Fragen wie der Entstehung von Erdbeben und Frühwarnung vor Erdstößen Durchbrüche zu erzielen. Gleichzeitig müsse das System für Katastrophenschutz vervollständigt werden. Der Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur, darunter die Errichtung von Schutzstätten, solle verstärkt werden. Man solle zudem professionelle Notrettungsteams aus freiwilligen Helfern bilden. Das öffentliche Bewusstsein für Erdbebengefahr und -schutz solle verstärkt werden. Es sei auch wichtig, die Menschen über richtiges Verhalten im Katastrophenfall zu informieren und darüber, wie sie einander retten und helfen können. Die chinesische Regierung legt stets großen Wert auf den Erdbebenschutz und die Verminderung des Ausmaßes nach Erdbebenkatastrophen, wobei der Verhütung vorrangige Bedeutung eingeräumt wird. Parallel dazu werden Rettungshilfen eingesetzt. Auf dem Gebiet des Erdbebeningenieurwesens kommt China sowohl in der wissenschaftlichen Forschung, als auch bei technischen Innovationen und Anwendungen mit schnellen Schritten voran. Derzeit sind landesweit in China bereits drei Systeme jeweils zur Erdbebenfrüherkennung und -voraussage, zur Erdbebenverhütung sowie zur Nothilfe etabliert worden. Hui Liangyu betonte zudem, China habe in den langjährigen Kämpfen gegen Erdbeben nützliche Erfahrungen gesammelt. Die chinesische Seite sei bereit, diese mit ausländischen Kollegen zu teilen. "Naturkatastrophen wie Erdbeben kennen ja keine Staatsgrenzen. Die Erfahrungen bei der Katastrophenbekämpfung sind gemeinsames Eigentum der ganzen Menschheit. Alle Länder der Welt sollen Kooperation und Austausch ausbauen und vertiefen. Nützliche Erfahrungen und moderne Techniken sollen allen zugänglich gemacht werden. Es ist notwendig, wissenschaftliche Probleme, die bei der Forschung zum Schutz vor Erdbebenkatastrophen auftreten, gemeinsam zu lösen. Die chinesische Regierung wird die Zusammenarbeit und den Austausch chinesischer Forschungsinstitutionen und Experten mit dem Ausland weiterhin unterstützen. Ziel ist es, die Innovation und Entwicklung der Erdbebentechnologien gemeinsam zu fördern und noch mehr zum Erdbebenschutz und zur Reduzierung der Erdbebenkatastrophen beizutragen. " Die Weltkonferenz für Erdbebeningenieurwesen wurde dieses Jahr zum ersten Mal in China veranstaltet. Unter dem Motto "Innovation, Sicherheit und Anwendung" nahmen Vertreter von Behörden, Experten und Wissenschaftler aus 68 Ländern und Gebieten sowie von internationalen Organisationen an der Konferenz teil. Am Rande der Konferenz wurden mehrere Vorträge sowie Ausstellungen organisiert. Im Mittelpunkt standen Diskussionen über Naturkatastrophen wie das schwere Beben in Wenchuan und den Tsunami im Indischen Ozean.
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