05-09-2008 Beijing Rundschau Behinderte Künstler: In „Meinem Traum" bin ich nicht traurig von Zeng Wenhui
Jin Yuanhui bekam seine professionelle Ausbildung am Central Conservatory of Music und brachte es zum Jahrgangsbesten. Sein Lieblingskomponist ist Ludwig van Beethoven. „Ich halte Beethoven hoch. Sowohl seine Musik als auch sein Schicksal stehen mir sehr nahe." So ist seine Lieblingsmelodie die Mondscheinsonate von Beethoven. „Musik kann beschreiben, was ich mit Worten nicht ausdrücken kann. Für uns ist es kein Problem, dass wir die Instrumente nicht sehen können. Die größte Herausforderung für uns Blinde ist das Gefühl für Musik", so Jin. Die Blinden können zwar die Welt nicht sehen, haben oft aber ein gutes Gehör. Jin kann jede Melodie gut im Gedächtnis behalten, auch wenn er sie nur einmal gehört hat. „Zwar beherrsche ich auch die Notenschrift für Blinde, aber ich finde, dass es schneller geht, wenn ich die Musik höre, statt die Blindenschrift zu ertasten, um die Melodie auswendig zu lernen." In der Freizeit hört Jin Yuanhui Radio oder Musikkassetten: "Ich bin 24 Stunden ununterbrochen von Musik umgeben, denn auch in meinen Träumen dreht sich alles nur um Musik." Jin Yuanhui hat noch keine Freundin: „Ich bin noch jung. Jetzt kommt erst einmal die Karriere." Auf die Frage, was für ein Mädchen ihm am besten gefällt, antwortet er: "Ich stelle keine hohe Ansprüche, denn ich bin blind. Falls das Mädchen mich mag, ist es o.k.", so Jin. Tänzer ohne Gehör: den Rhythmus von Musik im Schweigen spüren Schon ohne Musik, ohne die prächtigen Kostüme und das gleißende Rampenlicht ist im Proberaum das Schauspiel „Buddha mit 1000 Händen"(Avalokitesvara Bodhisattva), aufgeführt von gehörlosen Tänzern, höchst faszinierend. 21 Tänzerinnen schaffen es, auf den Zentimeter exakt gleichförmig zu tanzen, so dass sie zu einem einzigen Körper verschmelzen. Nur ihre Arme bewegen sich hinter der ersten Tänzerin. Eigentlich gibt es in der Welt dieser Künstler keine Musik. Ihr Tanz bräuchte auch gar keine musikalische Untermalung. Wie schaffen sie das, wenn sie nichts hören können? Li Wenqian, die Lehrerin für Gebärdensprache, erklärt es der Beijing Rundschau: „Sie lernen die Musik zu fühlen, in dem sie sich beim Training an den Lautsprecher oder an eine Trommel lehnen. Die Vibrationen verraten ihnen den Rhythmus, den sie verinnerlichen." Die Lehrer sollen ihnen auch erklären, was die Musik ausdrücken will. Bei einer Aufführung stehen die Lehrerinnen an der Seite der Bühne. Aber die Lehrer dirigieren nicht, sie stehen dort nur zur moralischen Unterstützung. Die Künstler haben selbst den Rhythmus und die dazu passenden Bewegungen verinnerlicht. Bei den Paralympischen Spiele werden die Künstler an der Eröffnungszeremonie mitwirken. Das wird bestimmt für staunende Augen und offene Münder sorgen. Die Künstler selbst werden die höchsten Anforderungen an sich stellen.
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