25-07-2008 Beijing Rundschau
Beijing: ein riesiger Magnet für innovative Architektur
 

Mit ihrem herkulischen, vorolympischen Baueifer hat sich Beijing innerhalb von wenigen Jahren von einer Stadt mit eintönigen Betonkästen zu einem Magnet für innovative und anspruchsvolle Architektur gewandelt. Besucher der Spiele werden, wie Touristen die sich auf Safari befinden, die "Großen Fünf” der Stadt einfangen wollen - Gebäude, die große Beachtung in den Medien finden und heute als repräsentativ für Chinas neue Architektur gelten.

Da wäre das Nationalstadion, auch "Vogelnest” genannt, dessen Design an die Craquelé-Glasuren alten chinesischen Porzellans erinnern soll, und der „Wasserwürfel", das ozeanblaue Zentrum der olympischen Schwimmwettbewerbe mit einer Oberfläche aus Kunststoffpolstern, die aussieht wie eine Folie mit gigantischen Luftblasen. Das neue Gebäude des staatlichen Fernsehsenders CCTV hat mit seiner Gestalt eines aus der Form geratenen Hufeisens die Hochhausarchitektur neu definiert. Das Nationaltheater wirkt wie ein mit Titan überzogenes Ufo; und dann gibt es noch den weiten Bogen, mit dem sich das Dach des neuen Terminals Nummer 3 am Beijinger Flughafen über eine riesige Fläche spannt.

Jedoch tragen auch einige Bauwerke von geringerem Ruf zur neuen Ästhetik Beijings bei, darunter eine gigantische Videoinstallation an der Seite eines Restaurants und eine Hotelfassade, die mit einem Gittermuster aus Metall verkleidet ist. Außerdem wird im Chaoyang Park das derzeit weltweit größte Riesenrad gebaut.

Jahrhundertelang haben die goldenen Dächer und die roten Mauern der Verbotenen Stadt sowie die engen, grauen "Hutong”-Gassen zwischen den traditionellen Innenhof-Häusern das Erscheinungsbild der Stadt bestimmt. Seit den 1950er Jahren hat die Regierung Chinas die Stadtmauern geschleift, fast alle Stadttore abgerissen und in das Zentrum Beijings massive Baukörper nach dem sowjetischen Stil gestellt.

Die wirtschaftliche Öffnung während der 1980er Jahre brachte einen neuen Bauboom, aber keine neue Geschmacksrichtung: Beijings Architekten waren entschlossen, eine chinesische Note beizubehalten und setzten ihren Hochhäusern traditionelle chinesische Tempeldächer auf, die wirken, als hätte sie ein Wirbelsturm in diese luftigen Höhen geweht.

Seit 2001, dem Jahr der erfolgreichen Bewerbung Beijings um die Austragung der Olympischen Spiele 2008, sind Designer und Architekten aus China und der ganzen Welt magnetisch von der Stadt angezogen worden. Jetzt folgen die Architekturfreunde, um die Werke ihrer Meister zu bewundern. Das britische, weltweit tätige Ingenieurbüro Arup, das an Planung und Bau von vier der "Großen Fünf” mitgearbeitet hat, verzeichnet einen derart regen Besucherandrang, dass es nun eigens Betreuer für die informationshungrigen Touristen angestellt und einen Stadtplan mit 29 besonders hervorgehobenen Bauwerken hat drucken lassen. Rory McGowan, Abteilungsleiter des Arup Büros in Beijing, das die Arbeiten am CCTV -Gebäudes betreut, meint, dass alle Bedingungen für anspruchsvolles Bauen erfüllt seien: vom Ruf nach schnellem Wachstum bis hin zur Bereitschaft der Stadtplaner, neue Ideen umzusetzen.

Zudem sind die Kosten in Beijing relativ niedrig und es gibt eine Unmenge an Freiflächen, meist handelt es sich dabei um ausgediente Fabrikgelände.

Heutzutage ist Design allgegenwärtig: "Es gibt jetzt viel neues Geld in China”, sagt Gregor Hoheisel, ein Architekt der GRAFT, deren Hauptbüro in Berlin ist. In Beijing hat das Architekturbüro ein neues Hotel mit Ausblick auf die Verbotene Stadt gebaut. „Und neues Geld tendiert dazu, ein wenig lauter zu sein.”

Hier ein kleiner Architekturführer zu den neuen Sehenswürdigkeiten, die man in Beijing gesehen haben muss.

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