17-07-2008 Beijing Rundschau
Sicherheitsmaßnahmen für die Olympischen Spiele
von Zeng Wenhui

Ab Juni ist es verboten, Gefahrgut in bzw. durch die sieben Olympiastädte Chinas zu transportieren. Viele Postämter in Tianjin haben vorübergehend die Annahme, den Versand und die Auslieferung von Flüssigkeiten und Sendungen in Pulverform eingestellt. Postsendungen in die Olympiastädte werden kontrolliert.

Am 12. Juli hat He Jianzhong, Sprecher des Verkehrsministeriums, deutlich gemacht, dass die Passagiere, die mit Schiff, Bus und Zug nach Beijing fahren, beim Kartenkauf ihre Namen registrieren lassen und Identitätskarten vorweisen müssen. Das ist die wichtigste Kontrollmaßnahme auf dem Land- und Seeweg.

Am 14. Juli teilte das Amt für öffentliche Sicherheit des Beijing Capital Airport mit, dass auf dem Flughafen während der Olympischen Spiele vier Sicherheitsmaßnahmen ergriffen würden: die Inbetriebnahme des Kommandozentrums zur umfassenden Überwachung rund um die Uhr, die Errichtung von speziellen Absperrungen um den Flughafen herum, die strenge Umsetzung des Prinzips „Zugang nur nach Sicherheitskontrolle" in den Terminals und bewaffnete Patrouillen im Flughafenareal.

Antiterrorkräfte auf mehreren Ebenen

Nach Liu Shaowu werden drei Gruppen für die Sicherheit in den verschiedenen Bereichen und Sicherheitsstufen verantwortlich sein: die Sicherungsteams für die Sportanlagen, die Polizei der Stadt Beijing für das Stadtgebiet, und überall als „Eingreiftruppe" die für den Antiterroreinsatz ausgebildeten Sicherheitskräfte des Staates.

Die Elite der Antiterrorkräfte stellt ohne Zweifel eine Sondertruppe der Militärpolizei namens Xuelang (Schneewolf). Die Schneewolf-Truppe ist eine in der Öffentlichkeit bekannte Einheit, die speziell für die Olympischen Spiele aufgestellt wurde. Ihre Männer werden als „Schutzgötter" der Beijing Olympiade angesehen. Nach Tausenden von Übungsstunden fühlen sie sich fit für den Kampf gegen Terroranschläge und Geiselnahmen auf dem Olympiagelände.

Im Juni fanden eine Reihe von Antiterrormanöver wie „Große Mauer Nr. 5" in Beijing „Binhai Nr.6" in Tianjin, und „Pujiang Nr. 4" in Shanghai statt. Die Manöverleitung hob hervor, dass alle Beteiligten die Manöver für tatsächliche Einsätze hielten, niemand war vorab informiert worden, dass es sich dabei lediglich um Übungen handelte. Ziel der Aktionen war es, latente Schwachstellen im Schutzsystem aufzuspüren und den Notfallplan zu vervollständigen, damit man die Sicherheitskräfte schnell und effizient zum Einsatz bringen könnte, wenn es wirklich zu einem Terroranschlag kommen sollte.

Außer den staatlichen Sicherheitskräften gibt es in Beijing noch ca. 150 000 Angestellte von Sicherheitsfirmen, die mit Wachaufgaben betraut sind. Hinzu kommen für Olympia 2008 noch etwa 290 000 Freiwillige, die in Beijing auf Straßen und Wohnviertel ein wachsames Auge werfen. „Je zehn Leute arbeiten als ein Team in einer dreistündigen Schicht. Jeden Tag gehen drei Gruppen auf Streife," sagt eine Freiwillige um die Fünfzig der Beijing Rundschau: „Es ist unsere unabweisliche Pflicht, eine sichere Olympiade zu garantieren."

Ma Zhenchuan, der Direktor des Amts für Öffentliche Sicherheit der Hauptstadt, der zugleich verantwortlich ist für den Schutz der Olympischen Spiele , meint: „Die Kraft der Polizei ist begrenzt, aber die Kraft des Volks ist unbegrenzt. Das Volk ist eine feste Stütze für die Sicherheit der Spiele." Unlängst hat seine Behörde bekannt gegeben, dass jeder, der bis zum 31. Juli sachdienliche Hinweise auf geplante Gewalttaten gegen die Spiele geben kann, mit einer Geldprämie in Höhe von 10 000 bis 500 000 Yuan belohnt wird.

Außerdem werden 7 300 Studenten für die Sicherheitskontrollen in den Olympischen Sportanlagen verantwortlich sein. Sie sind seit einem Jahr gründlich auf ihre verantwortungsvolle Tätigkeit vorbereitet worden.

Kou Bo, der stellvertretende Leiter der Koordinationsstelle für Internationale Polizeiarbeit beim Direktionszentrum für Olympische Sicherheitsfragen sagt, dass man schon mit 100 Polizisten aus 80 Ländern Kontakt aufgenommen habe. Es sei möglich, jederzeit Informationen aus nahezu jedem Land abzurufen und in die eigene Sicherheitsarbeit einfließen zu lassen. Während der Olympischen Spiele könne China auch mit INTERPOL zusammenarbeiten, um Daten auszutauschen im Interesse einer „maßgeschneiderten Sicherheitsdienstleistung".

Auch die amerikanische Bundespolizei FBI hat seine Unterstützung angeboten. Mit Antiterrorexperten aus Frankreich, Großbritannien, Australien und Israel haben sich die Chinesen bereits zum Erfahrungsaustausch getroffen.

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