17-07-2008 Beijing Rundschau
Sicherheitsmaßnahmen für die Olympischen Spiele
von Zeng Wenhui

You Shanshan wohnt im Beijinger Stadtviertel Changping und fährt jeden Tag mit der U-Bahn zur Arbeit. Seit dem 29. Juni werden in jeder U-Bahn-Station Sicherheitskontrollen durchgeführt, also spricht diese 29-jährige Redakteurin aus eigener Erfahrung, wenn sie vom security check erzählt: „Ich trug eine normale Handtasche. Das Personal für die Sicherheitskontrolle ist ausschließlich weiblich. Die Sache dauerte nicht länger als eine Minute, ganz kurz. Niemand beklagte sich darüber, dass wir für die Taschenkontrolle kurz Schlange stehen mussten." Für You sind Sicherheitskontrollen notwendig, damit die Olympischen Spiele reibungslos über die Bühne gehen können.

In der Olympischen Geschichte ereigneten sich zweimal blutige Terrorangriffe. Das erste Mal im Jahr 1972 bei den Olympischen Spielen in München, wo elf israelische Sportler von einer palästinensischen Terrorgruppe als Geiseln genommen wurden. Zwei der Sportler starben bereits beim Überfall im olympischen Dorf. Die Befreiungsaktion der bayerischen Polizei auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck endete mit einem Blutbad: neun Geiseln, fünf Terroristen und ein Polizist werden dabei getötet. Der andere Anschlag ereignete sich 1996 während der Olympischen Spiele in Atlanta. Bei einer Explosion im Olympiapark kam ein Mensch ums Leben, über 100 wurden verletzt. Diese Terrorangriffe dienen den Olympischen Spielen in Beijing als Warnung.

Bei einer internationalen Konferenz über Sicherheitsmaßnahmen bei den Olympischen Spielen in Beijing sagte der Generalsekretär der International Criminal Police Organization (INTERPOL), Ronald K. Noble, dass die Gefahr einer Gewaltaktion gegenüber den Olympischen Spielen real vorhanden sei. Bisher steht fest, dass etwa 80 Staatsoberhäupter zur Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele nach Beijing kommen werden. Als Gastgeberland steht China unter großen Druck hinsichtlich eines effektiven Schutzes der Spiele. Ma Xin, der Sicherheitsberater der Olympischen Spiele Beijing erklärt:" den Schutz der Olympischen Spiele zu garantieren, ist zur größten Militäraktion in Friedenszeiten geworden."

Ein komplettes Sicherheitssystem

„Die Erfahrungen vorangegangener Olympischer Spiele lehren, dass sich viele Terroraktionen bereits im Vorfeld der Spiele ereigneten", sagt Liu Shaowu, der Direktor der Sicherheitsabteilung des Beijing Organisationskomitees der Olympischen Spiele (BOCOG), „unsere Sicherheitsmaßnahmen setzen schon vor Beginn der Olympiade ein, um Gewaltaktionen strikt vorzubeugen."

Um die Sicherheit der Olympischen Spiele zu garantieren, hat China ein strenges System eingeführt: Sicherheitskontrollen in den U-Bahn-Stationen, Kontrolle der nach Beijing fahrenden Kraftfahrzeuge, Namensregistrierung beim Zugfahrkartenverkauf, Verschärfung der Visabestimmungen usw.

Die Sicherheitskontrollen werden mittlerweile an allen 93 U-Bahn-Stationen der fünf U-Bahn-Linien durchgeführt. 3 100 Sicherheitsleute und ungefähr 1 500 Polizisten nehmen daran teil. Bis 13. Juli wurden bereits über 1,99 Millionen Menschen überprüft, 3 400 verbotene Gegenstände wurden bei den Kontrollen aufgefunden, 2 000 Menschen wurde erfolgreich nahegelegt, ein anderes Verkehrsmittel zu wählen. 39 Menschen wurden in Gewahrsam genommen, weil sie Messer und andere gefährliche Gegenstände mit sich geführt hatten. Der Kontrolle unterliegen alle großen Gepäckstücke, bei kleineren Taschen beschränkt man sich auf Stichproben. Kontrolliert wird durch das Personal, mit Sichtgeräten und mit Hilfe von Spürhunden. Nach Aussage von Liu Yong, stellvertretender Abteilungsleiter für den Bereich Öffentlicher Verkehr bei der Beijinger Polizeibehörde, haben zwei Wochen nach Einführung der Kontrollmaßnahmen 90 Prozent der Fahrgäste ihr Verständnis für die Kontrollen zum Ausdruck gebracht.

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