04-06-2008 Beijing Rundschau
Das Erbe liegt in Trümmern
von Florian Hoffmann

Erdbeben verursacht den größten Verlust von Kulturgut seit 60 Jahren

Das verheerende Erdbeben in Sichuan hat nicht nur tausende von Menschenleben gekostet und viele Bewohner obdachlos gemacht, sondern China auch kulturell schwer getroffen.

Das verheerende Erdbeben in Sichuan hat nicht nur tausende von Menschenleben gekostet und viele Bewohner obdachlos gemacht, sondern China auch kulturell schwer getroffen. Der große Verlust von Kulturgut durch das Erdbeben sei noch gar nicht abzuschätzen, sagt Tong Mingkang , stellvertretender Direktor des Staatlichen Amtes zum Schutz des Kulturerbes. Er steht auf den Trümmern eines beim Erdbeben vom 12. Mai zerstörten Tempels in Dujiangyan. „Es ist die größte Zerstörung von Kulturdenkmälern seit der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949“, berichtet Tong den Journalisten. Begleitet von einem Team aus Experten für Denkmalschutz erreichte er am 26. Mai die zerstörten historischen Stätten in Sichuan, um Untersuchungen durchzuführen und eine erste Schadenseinschätzung vorzunehmen. Noch vor der Untersuchung erklärte Shan Jixiang, der Direktor der SACH am 19. Mai vor Medienvertretern, dass 65 von 128 unter staatlichem Schutz stehende historische Stätten in Sichuan mehr oder weniger zerstört wurden und darüber hinaus 119 unter dem Schutz der Provinz stehende historische Stätten schwer beschädigt seien. Aber diese Zahlen werden wahrscheinlich im Zuge der Untersuchungen noch ansteigen, vermuten die Experten für Denkmalschutz.

Laut dem Amt sind einige alte Bauwerke in und um Dujiangyan komplett zerstört, genauso wie ein Tempel in Hanglage und verschiedene andere alte Kulturstätten im Gebiet von Dujiangyan. Der zerstörte Tempel geht auf das 5. bis 6. Jahrhundert zurück und war in der Qing-Dynastie zum Gedenken an den Gouverneur Li Bing neu errichtet worden. Li Bing leitete im 3. Jahrhundert vor Christus den Bau des Wasserprojekts in Dujiangyan. Es ist das älteste betriebstüchtige Bewässerungssystem der Welt, das ohne einen Damm auskommt. Auch der Sohn von Li Bing ist im Tempel eingeschreint. Viele Archäologen werten es als ein Wunder, dass das Dujiangyan Bewässerungssystems größtenteils unbeschädigt geblieben ist. Nur in einem Teilbereich des Bewässerungssystems ist ein Riss aufgetreten.

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