01-06-2008 Beijing Rundschau und Lifeweek
Die Kreditkarte ist reif für Olympia
von Huang Yan

Drei Jahre nach der Erstausgabe der „Olympia-Visa-Kreditkarte" durch die Bank of China ist nun das millionste Exemplar ausgestellt worden. Inhabern dieser Karte stehen besondere Serviceleistungen zur Verfügung: Benachrichtigung durch SMS drei Sekunden nach der Transaktion, eine Zahlungsbestätigung bei großen Summen, eine telefonische Rund-um-die-Uhr-Hotline zur Meldung im Falle eines Verlustes der Karte. Neben den gängigen Funktionen einer Kreditkarte verfügt die Olympia-Karte aber vor allem über einen hohen Sammlerwert. Verziert mit dem Emblem der 29. Olympischen Sommerspiele 2008 in Beijing und den Farben der olympischen Ringe werden Karten dieser Art nämlich nach dem Ende der Spiele nicht mehr in Umlauf gebracht.

Hierbei handelt es sich aber lediglich um ein Marketingkonzept des einzigen Sponsors der Beijinger Olympiade aus dem Bankensektor. Auffälliger ist die wachsende Verbreitung von Kreditkarten als Zahlungsmittel im Alltag. Man rechnet damit, dass in den sechs Städten, in denen die Olympischen Spiele ausgetragen werden, bis Juni diesen Jahres der Grad der Kreditkartennutzung an Sportstätten, in Geschäftsbezirken und Touristikzentren über 90 Prozent betragen wird. Im Stadtgebiet von Beijing wird der Nutzungsgrad voraussichtlich 80 Prozent erreichen. Alle Geldautomaten und POS-Terminals, die RMB-Kreditkarten akzeptieren, werden auch für ausländische Bankkarten zugänglich gemacht. Aber nicht nur in Beijing oder in den anderen Austragungsorten der Spiele, sondern auch in vielen weiteren Regionen wird die Verwendung von Kreditkarten als ein Gradmesser der wirtschaftlichen Entwicklung betrachtet.

In China boomt der Kreditkartenmarkt: Im Jahr 2007 befinden sich über 60 Millionen Kreditkarten in Umlauf. Laut einer Statistik des Verbandes der Banken und Kreditinstitute sind allein im ersten Halbjahr 2007 zehn Millionen neue Karten ausgehändigt worden, während es im gesamten Jahr 2006 lediglich 3,13 Millionen Karten waren.

Che Jun, Generaldirektor des Kartenzentrums der Bank of China, dem ersten Finanzinstitut des Landes, das bereits im Jahr 1986 Bankkarten ausgegeben hat, hält das Jahr 2008 für das Schlüsseldatum in der Entwicklung des bargeldlosen Einkaufens. Seiner Einschätzung nach habe das Kreditkartenwesen dank Olympia einen Sprung um mindestens drei Jahre gemacht hat. Nicht nur sind das Risikomanagement und das Sicherheitssystem verbessert worden, sondern viele Städte haben jetzt nach den Richtlinien der Zentralbank einen eignen Index aufgestellt. In Beijing werden sich Geschäftsbanken um die Automatendichte in verschiedenen Stadtbezirken kümmern. Der Index legt zum Beispiel fest, wie viele Meter von Hotels entfernt ein Automat verfügbar und wie hoch der Anteil von POS-Kunden in einem Wohnviertel sein sollte. Bargeldloses Zahlen wird eine weitere Verbreitung finden. Bislang sind viele Geschäftsinhaber wegen hoher Spesen nicht bereit gewesen, POS-Terminals zu installieren. Angesichts der Touristenströme während der Olympiade wird es aber für immer mehr Geschäfte attraktiv, diesen Service anzubieten. Mit Sicherheit wird es für die Banken leichter werden, POS-Lesegeräte zu verbreiten. Allein die Bank of China hat 90 000 neue POS-Terminals im vergangenen Jahr installiert.

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