16-04-2008 Beijing Rundschau Dongguan: Ausweg aus der Krise von Zeng Wenhui
Seit zwei Jahren steht Dongguan, wo hauptsächlich Betriebe der verarbeitenden Industrie zu Hause sind, im Rampenlicht wirtschaftlichen Wandels: Die weiterhin steigenden Rohstoffpreise, die Aufwertung des Yuan und die Einführung des neuen Arbeitsvertragsgesetzes, vor allem aber die Reduzierung der Zollrückvergütung für Exporte bedrohen ernsthaft die verarbeitende Industrie der Region. Die Krise des Industriestandorts Dongguan wird in der Öffentlichkeit heftig diskutiert. Ein Sinnbild für „Made in China" Dongguan liegt in der Nähe von Hongkong und Macau. In den letzten 30 Jahren hat sich Dongguan von einem Agrargebiet zu einem weltweit führenden Zentrum der verarbeitenden Industrie entwickelt. IT-Produkte „Made in Dongguan" sind allmählich zum Synonym von „Made in China" geworden. Li Zufan, der Vizepräsident von IBM-China hat einmal gesagt: „Wenn die Verbindung zu Dongguan abgeschnitten würde, wären davon 70 Prozent aller Computerfabrikante der Welt betroffen." So kam es zum Ausspruch „Wenn es in Dongguan einen Verkehrsstau gibt, gehen in der Welt die Computerbauteile aus!". Dongguan produziert mehr als zehn IT-Bauteile, deren Weltmarktanteil sich zwischen 12 und 40 Prozent bewegt. Bis zu 95 Prozent aller Bauteile eines Computers können in Dongguan produziert werden. Jede fünfte Computer der Welt hat ein Gehäuse aus Dongguan. Auch spielen Schuhe, Spielzeug, Möbel und Textilien aus Dongguan eine große Rolle auf dem Weltmarkt. Der Anteil von Spielzeug aus Dongguan beträgt 30 Prozent. Jeder zehnte Sportschuh auf der Welt wird in Dongguan hergestellt. Leider sind die meisten Firmen in Dongguan hauptsächlich mit Verarbeitung im Bereich von OEM (Original Equipment Manufacturer) tätig. Nach dreißig Jahren der Verarbeitung angelieferten Rohmaterials nach vorgefertigten Mustern und der Montage von Fertigbauteilen mangelt es in Dongguan sowohl an eigenständiger Technik wie auch an weltbekannten eigenen Marken. Während die Bevölkerung wächst und die Ressourcen, zum Beispiel die nutzbare Bodenfläche, geringer werden, steht Dongguan unter einem immer größeren Druck. Luo Bin, der stellvertretende Direktor der örtlichen Industrie- und Handelskammer erklärt: „Seit 2003 betreibt die Regierung eine Politik der Makrosteuerung. Die Kontrolle über Bodennutzung, Investitionen und Projektgenehmigung ist seither immer strenger geworden. Das frühere Entwicklungsmodell, gekennzeichnet durch verstärkte Ausweisung von Gewerbeflächen, Intensivierung des Kapitaleinsatzes und gezielter Projektsteuerung war zunehmend auf Schwierigkeiten gestoßen. In vielen Betrieben gab es Arbeitskräftemangel und Probleme mit der Wasser- und Energieversorgung." Außerdem haben steigende Rohstoffkosten auf dem Weltmarkt, die Aufwertung des Yuan, protektionistische Maßnahmen der EU und der USA, die Implementierung des neuen Arbeitsvertragsgesetzes sowie die Reduzierung der Zollrückvergütung für Exporte die wirtschaftliche Situation Dongguans weiter verschlechtert.
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