26-12-2007 Beijing Rundschau
Weihnachten für Chinesen: eine Unterhaltungsveranstaltung
von Zeng Wenhui

Sind Chinesen wirklich so versessen auf Weihnachten?

Weihnachten hält Einzug in China. Seit einer Woche stößt man in vielen Kaufhäuser, in Universitäten aber auch in privaten Wohnungen auf Christbäume, meist bunt mit viel Lametta geschmückt. Zudem lächeln einem an allen möglichen Orten Weihnachtsmänner an, während aus den Geschäften weihnachtliche Klänge ertönen. Überall in China herrscht derzeit Weihnachtsatmosphäre. Automatisch stellt man sich die Frage, ob Chinesen wirklich so versessen auf Weihnachten sind?

Junge Chinesen: treue Fans des Weihnachtsfests

Vor den offiziellen Festtagen finden an vielen Universitäten bereits diverse Festlichkeiten statt. So wurde kürzlich an der Renmin Universität in Beijing ein Weihnachtsmaskenball veranstaltet. Die Studenten trugen elegante Federmasken während sie zu klassischen Walzerklängen das Tanzbein schwangen.

Am 23. Dezember veranstaltete die Renmin Universität ein Weihnachtsfest. Studenten hatten die Möglichkeit, Kinderspiele nachzuspielen und ihr Wissen bei einem Quiz zu messen. Zudem stand ein Onlinegame-Wettbewerb auf dem Programm. Am Abend sangen die Studenten dann gemeinsam Weihnachtslieder sowie moderne Popsongs. Wer den Abend lieber ruhig gestalten wollte, konnte in der Aula Filme über das Weihnachtsfest anschauen.

Zhong Xiaoyun, eine Studentin aus Südchina erklärt: „Fast überall an der Uni wird Weihnachten gefeiert. Meine Kommilitonen haben sogar dazu aufgerufen, Weihnachtswünsche auf kleinen Karten zu notieren, die dann an einer Brücke, der so genannten Wunschbrücke, befestigt werden.“ Auf die Frage, welche Bedeutung denn Weihnachten für junge Chinesen hätte, sagt Zhong: „Für Studenten spielen Weihnachten sowie westliche Feiertage eine größere Rolle als traditionelle chinesische Feste, wie zum Beispiel das Frühlingsfest. An Weihnachten schenken wir unseren Freunden Geschenke. Studentenheime werden bunt geschmückt. Auf dem Campus finden unterschiedliche kulturelle Veranstaltungen statt. Am Frühlingsfest dagegen haben wir nichts anderes zu tun, als Jiaozi zu essen und Feuerwerk abzubrennen. Außerdem feiern wir normalerweise das Frühlingsfest mit unserer Familie. Zu Weihnachten können wir Freunde treffen, abends ausgehen, zum Schilaufen fahren oder einfach in die Kirche zur Messe gehen und Musik hören. Weihnachten ist für uns Grund zur Unterhaltung.“

 Außer den Veranstaltungen an den Universitäten können sich Jugendliche zur Weihnachtszeit noch anderweitig vergnügen. So veranstalten Internetforen spezielle Singlepartys. Liebespaare schauen sich Filme an, besuchen Konzerte, gehen in Vergnügungsparks oder in westliche Restaurants. Die Bankangestellte Zhang Jing plant mit ihrem Freund am Heiligabend ein Konzert von Warren Wah zu besuchen. An Weihnachten will sie dann mit ihrem Partner ins Kino. „Nur wenige Chinesen verstehen den Inhalt von Weihnachten. Viele halten Weihnachten für einen Anlass zur Freizeitunterhaltung,“ so Zhang. Eine Online-Umfrage (von www.qq.com) ergab, dass knapp 30 Prozent der chinesischen Bevölkerung aus romantischen Gründen Weihnachten feiern, etwa 28 Prozent akzeptieren das Fest, weil sie durch die Werbung in den Medien und in den Geschäften beeinflusst sind, circa 22 Prozent folgen dem allgemeinen Trend und haben deshalb nichts gegen Weihnachten aber nur ein Zehntel der Befragten feiern das Weihnachtsfest aus religiösen Gründen

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