27-11-2007 Beijing Rundschau
Ein Gespräch über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft: 20 Jahre Partnerschaft Bayern – Shandong
von Matthias Mersch

Dieses Jahr ist die Partnerschaft der Regionen Shandong und Bayern zwanzig Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass sprach die Beijing Rundschau mit Dr. Christian Geltinger. Der studierte Molekularbiologe leitet seit September 2006 das „Shandong Office" des Freistaats Bayern in Qingdao. Das bayerische Wirtschaftsministerium unterhält weltweit 21 derartiger Auslandsrepräsentanzen. Ihre Aufgabe ist es, Kontakte zu vermitteln und deutsche Unternehmen vor Ort zu beraten und zu informieren. Eine immer größere Bedeutung erhält aber auch die Werbung für den High Tech Standort Bayern. Potenzielle Investoren können auf die Unterstützung der Repräsentanten bauen, wenn sie sich in Bayern ansiedeln wollen.

Li Changan der Gouverneur der Provinz Shandong und der bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß eröffnen 1985 in Qingdao die Ausstellung „Wirtschaftspartner Bayern".

 

Beijing Rundschau: Wie kam es zur Partnerschaft der Provinz Shandong mit dem Freistaat Bayern?

Dr. Christian Geltinger: Franz Josef Strauß war 1975 zum ersten Mal in China, und wurde damals von Mao Zedong und Zhou Enlai empfangen. 1979 hat Maos Nachfolger Hua Guofeng auf seinem Deutschlandbesuch eine Grundsatzvereinbarung zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit geschlossen. Im Rahmen seines Besuchs ist er auch mit Franz Josef Strauß zusammengetroffen. In den frühen Tagen der Reform- und Öffnungspolitik richtete die chinesische Regierung 1980 eine Anfrage an die deutsche Botschaft. Man suchte für die Provinz Shandong nach einem Partner. Deng Xiaoping hatte nämlich inzwischen damit begonnen, in den ostchinesischen Küstengebieten Sonderwirtschaftszonen einzurichten, in denen mit ausländischer Kapitalbeteiligung ein neues Wirtschaftsmodell erprobt werden sollte. Shandong wies mit den Freihäfen von Yantai und Qingdao sogar zwei dieser Sonderzonen auf. Die deutsche Botschaft reichte die Anfrage an die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen weiter, die aber hatte kein Interesse an einer Zusammenarbeit. Der bayerische Wirtschaftsminister Anton Jaumann war jedoch schon seit 1972, dem Jahr der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und Deutschland, an Wirtschaftskontakten interessiert gewesen. Er hatte Strauß bereits bei dessen erstem China-Besuch 1975 begleitet. Nun griff er den Vorschlag auf und veranstaltete 1985 in Qingdao eine Ausstellung über Bayerns Wirtschaft und Industrie. Franz Josef Strauß, der mittlerweile das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten innehatte, reiste eigens zur Eröffnung an. Die Ausstellung war ein großer Erfolg, das gegenseitige Interesse aneinander von nun an endgültig geweckt. 1987 wurde in München die Partnerschaft offiziell besiegelt.

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