12-11-2007 Beijing Rundschau Einen Gang runterschalten von Lan Xinzhen
Nach einer langen Phase raschen Wachstums zeigt die chinesische Wirtschaft nun Zeichen einer willkommenen Abkühlung. Ein leichter Rückgang beim Wachstum des Bruttoinlandprodukts und des Verbraucherpreisindexes (VPI) im dritten Quartal 2007 hat manch einen beruhigt, der sich Sorgen um eine Überhitzung der Wirtschaft in China macht.
Nach Angaben des staatlichen Statistikamtes vom 25. Oktober beläuft sich die Wachstumsrate im dritten Quartal auf 11,5 Prozent, ein Minus von 0,4 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal. Im September liegt der Verbraucherpreisindex bei 6,2 Prozent, eine Abnahme von 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. In den ersten drei Quartalen 2007 sind Investitionen und Exporte um 25,7 Prozent beziehungsweise 27,1 Prozent angestiegen, was einem Rückgang der Wachstumsrate von 0,2 Prozent beziehungsweise 0,5 Prozent gegenüber der ersten Jahreshälfte entspricht. „Der Kurs der Wirtschaft in Richtung einer Überhitzung ist abgeschwächt worden", sagt Li Xiaochao, Pressesprecher des staatlichen Statistikamts.
Effektive Makrokontrolle Wirtschaftsexperten schreiben diese abkühlende Wirkung den Maßnahmen zu, die von der Regierung zur Kontrolle der Makroökonomie ergriffen wurden. Diese Maßnahmen werden auch in Zukunft die wirtschaftliche Entwicklung beeinflussen. Im ganzen Jahr 2007 werden Steuerungsmaßnahmen der Zentralregierung durchgeführt, hauptsächlich auf dem Gebiet der Währungspolitik. Allmonatlich wurden der Anteil der Rücklagen sowie die Zinssätze für Darlehen und Spareinlagen erhöht. Die Deckungsrate der Bankeinlagen ist von 9 Prozent Anfang des Jahres auf gegenwärtig 13,5 Prozent gestiegen. China hat durch die Abschaffung der Mehrwertsteuererstattung für Exportgüter einen Beitrag zur Umstrukturierung des Außenhandels geleistet, der dabei helfen soll, den überbordenden Handelsüberschuss zu zügeln. Statistiken des Handelministeriums zufolge konnte der Anstieg des Exports von Gütern, deren Herstellung energieaufwändig und umweltbelastend ist, während der ersten drei Quartale 2007 gedrosselt werden. Der Export von Maschinen, Elektroprodukten und High-Tech-Produkten weist noch immer hohe Wachstumsraten auf. Auch die Einfuhr von Rohstoffen zeigt eine steigende Tendenz. Song Guoqing, Professor am China Zentrum für Ökonomie der Peking- Universität, glaubt, dass wegen der erhöhten Geldmenge die Makrokontrollmechanismen weiter verschärft werden, was dazu beitragen wird, die Abkühlung der Wirtschaft auch im vierten Quartal und selbst noch im neuen Jahr fortzusetzen. Nach seiner Einschätzung könne das Wachstum des Bruttoinlandprodukts im viertem Quartal auf etwa 11 Prozent sinken.
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