30-10-2007 Beijing Rundschau „Wir haben Deutsche und Chinesen nach ihren Träumen gefragt ..." von Matthias Mersch und Xu Bei
Vom 19. bis zum 27. Oktober fand im Stadtzentrum von Nanjing die „Deutschlandpromenade" statt. Dieses kleine Dorf aus Pavillons ist das Herzstück der Veranstaltungsreihe „Deutschland und China - Gemeinsam in Bewegung", die bis 2010 in chinesischen Städten zu sehen ist. Nächste Station der „Deutschlandpromenade" wird im Frühjahr 2008 Guangzhou sein. Reporter der Beijing Rundschau hatten in Nanjing Gelegenheit, Maike Tippmann zu interviewen. Sie ist bei der Deutschen Bank AG, einem wichtigen Sponsor der Veranstaltungsreihe, im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR) tätig.
Beijing Rundschau: Herzlich willkommen in Nanjing, Frau Tippmann! Können Sie uns zunächst etwas über sich und Ihren Arbeitsbereich erzählen? Maike Tippmann: Ich bin Geisteswissenschaftlerin. Ich habe Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte studiert und war dann als Lektorin in einem Verlag tätig. Seit dem Jahr 2000 arbeite ich bei der Deutschen Bank im Bereich gesellschaftlicher Verantwortung des Unternehmens, genannt Corporate Social Responsibility (CSR). Diese Abteilung ist bei der Deutschen Bank sehr groß und umfasst sehr viele verschiedene Aktivitäten. Wir haben sechs Stiftungen überall auf der Welt, eine davon in Asien. Darüber hinaus gibt es weitere Projekte, die sich in Deutschland vor allem auf die Bereiche Kultur, Gesellschaft, Innovation, Technik und Bildung fokussieren. Die Deutsche Bank ist sich darüber im Klaren, dass alle diese Bereiche sehr wichtig sind für die Zukunft der Entwicklung der gesamten Welt. Deswegen investieren wir in diese Bereiche sehr viel Geld, weltweit über 90 Millionen Euro im Jahr. Außerdem arbeitet die CSR-Abteilung oft mit dem Bereich Unternehmens-kommunikation zusammen.
Beijing Rundschau: Sie leiten die Aktion „Deutschland - Land der Ideen". Können Sie uns etwas darüber erzählen und den Zusammenhang dieser Kampagne mit der Veranstaltungsreihe „Deutschland und China - Gemeinsam in Bewegung" erläutern? Maike Tippmann: „Deutschland - Land der Ideen" ist eine Initiative, die vor der Fußballweltmeisterschaft 2006 gegründet wurde, und zwar gemeinsam von der Bundesregierung und der Wirtschaft. In dieser public private partnership haben wir uns zusammengeschlossen, um der Welt, die letztes Jahr in Deutschland zu Gast war, zu zeigen, dass Deutschland ein kreatives Land ist mit vielen guten Ideen, vielen Innovationen und vielen interessanten Eigenarten. Die Deutsche Bank hatte sich dieser Initiative gleich zu Beginn angeschlossen. Dank des großen Erfolges ist die Aktion fortgesetzt worden und jetzt - im dritten Jahr - ist die Deutsche Bank in Deutschland der wichtigste Wirtschaftspartner der Initiative. Es gibt verschiedene Projekte, die diese Initiative in Deutschland und in der ganzen Welt durchführt. In Deutschland ist unser Schwerpunkt die Aktion „365 Orte im Land der Ideen". Jeden Tag des Jahres wird irgendwo im Land eine innovative Idee vorgestellt. Es kann dies eine kreative Idee aus einem Bereich der Gesellschaft, der Technik oder Wissenschaft sein. Aber auch ein soziales oder kulturelles Projekt.
Beijing Rundschau: Jeden Tag des Jahres eine Idee? Maike Tippmann: Ja, das ist wirklich faszinierend! Es ist tatsächlich eine unglaubliche Menge. Nach dem ersten Jahr waren wir etwas unsicher, ob es uns wirklich gelingt, auch ein zweites Jahr mit guten Ideen zu füllen, weil wir natürlich hohe Anforderungen an Originalität und Sinnhaftigkeit der Ideen gestellt haben. Jetzt ist es schon das dritte Jahr: der Wettbewerb für 2008 ist gerade durch die Jury abgeschlossen worden. Weil es ein Schaltjahr ist, haben wir diesmal 366 Ideen aus 14 33 Bewerbungen ausgewählt. Der Ideenlieferant muss eine Veranstaltung ausrichten, in deren Rahmen die Idee vorgestellt wird. Soweit die Aktion in Deutschland. Weil sich das Konzept bewährt hat, sind wir nun nach China aufgebrochen und wollen auch hier zeigen, wie viel kreative Kraft in Deutschland steckt und dass wir als Deutsche und Chinesen gemeinsam die wichtigen Herausforderungen der Zukunft annehmen müssen und können. Die Präsentationen sollen zeigen, auf welchen Gebieten wir zusammenarbeiten können und wo unsere Gemeinsamkeiten liegen.
Beijing Rundschau: Können Sie uns das Symbol der Aktion erklären? Maike Tippmann: Da ist zum einen die sehr schöne Kalligraphie von Professor Gong Shaowen, der sehr enge familiäre Bindungen an Deutschland hat, weil seine Enkelkinder Deutsche sind. Zum anderen gibt es die drei Dahlien in schwarz, rot und golden, den Nationalfarben. Diese Blume ist von einem deutschen Forscher, Alexander von Humboldt, von Lateinamerika nach Europa gebracht worden. Das ist ein schönes Symbol: sehr optimistisch, positiv, zukunftgerichtet und eine Brücke zwischen den Kontinenten.
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