08-10-2007 Beijing Rundschau
Beijing leicht gemacht
Von Tang Yuankai

„Ich hoffe, dass sich Beijing bei den Paralympics im kommenden Jahr als eine Stadt präsentieren wird, in der Behinderte willkommen sind," sagt Zhao Chunluan, Präsident des Beijinger Vereinigung der Behinderten.

Beijing wird zunehmend behindertenfreundlicher, wozu vor allem die Paralympics einen entscheidenden Beitrag geleistet haben. Die Spiele beschleunigen die Einführung eines Regelwerks zur Errichtung behindertengerechter Gebäude. Das Ziel: Behinderten verstärkt die Teilnahme am sozialen Leben in Beijing zu ermöglichen.

Die Paralympics werden zwischen dem 6. und 17. September 2008 ausgetragen. Zur Sportveranstaltung werden Athleten verschiedener Behinderungskategorien erwartet: darunter Rückenmarksverletzte, Amputierte, Sehbehinderte, zerebral Gelähmte und geistig Behinderte. Die gastgebenden Städte sind verpflichtet, für die teilnehmenden Sportler sowohl an den Sportstätten wie auch im Stadtgebiet behindertengerechte Gebäude, Anlagen und Dienstleistungen bereitzustellen.

Man schätzt, dass die Paralympics in Beijing etwa 4000 Athleten, 2500 Trainer und Beamten und etwa 4000 Journalisten aus 150 Ländern anziehen werden. Die Athleten und deren Familien halten sich auch als Touristen in Beijing auf und stellen so die öffentlichen Einrichtungen und Serviceleistungen auf den Prüfstand.

 

Leicht zugängliches Umfeld

 

Deng Pufang, Vorsitzender des Chinesischen Vereinigung der Behinderten und geschäftsführender Präsident des Organisationskomitees der Olympischen und Paralympischen Spiele 2008, gewann im Jahr 2003 den Preis der Vereinten Nationen in der Kategorie Menschenrechte. Deng, der von der Hüfte ab gelähmt ist, glaubt fest an die gesellschaftliche Verantwortung, jedem Bürger, die Freiheit zu ermöglichen, die er braucht, auch die der Behinderten.

„Im Vorfeld der Paralympics muss China ein behindertenfreundliches Umfeld schaffen. Dazu gehören barrierefreie Zugänge zu den Sportstätten ebenso wie behindertengerechte Einrichtungen überall in den Städten, aber auch eine höhere Akzeptanz von Behinderten im Alltag," sagt Deng.

Die Verwaltung der Stadt Beijing hat zügig die Bedingungen für Behinderte verbessert. Am 16. Mai 2004, dem nationalen Tag der Behindertenhilfe, übernahm Beijing durch die Veröffentlichung einer verbindlichen Bauordnung die Vorreiterrolle in Sachen behindertengerechter öffentlicher Räumer. Die Bestimmungen legen fest, dass im Zuge von Neuerrichtung, Umbau und Erweiterung öffentlicher Gebäude und Wohnkomplexe behindertengerechte Zugänge geschaffen werden müssen. Auch sollen Straßen leichter für Behinderte passierbar gemacht werden.

In der Geschichte der Olympischen Spiele ist China das erste Gastgeberland, das zur Vorbereitung der Olympischen- und der Paralympischen Spiele ein gemeinsames Organisationskomitee besitzt. Die dort angesiedelte Abteilung der Paralympischen Spiele koordiniert die Vorbereitungen aller Abteilungen des BOCOG, Beijinger Olympischen Organisationskomitees, die mit der Organisation der Behindertenolympiade betraut sind.

Nach Zhang Qiuping, Abteilungsleiter der Paralympischen Spiele, liegt eine besondere Herausforderung darin, dass einige Anpassungen der olympischen Sportanlagen für die Austragung der Behindertenolympiade erst kurzfristig vollzogen werden können: und zwar innerhalb der nur zehn Tage, die zwischen dem Ende der Olympischen Spiele und der Eröffnung der Paralympics liegen.

Die Beijinger Stadtregierung wirbt seit August an jedem 16. eines Monats für behindertengerechte Zugänge. Alle fünf Werbetage in der zweiten Jahreshälfte 2007 stehen jeweils unter einem bestimmten Motto. So der August für optimalen behindertengerechten Zugang zu Restaurants und Hotels, der September für behindertengerechte Einrichtungen in Krankenhäusern, der Oktober für Erleichterungen für Behinderte im Straßenverkehr, der November für behindertengerechte Zugänge an touristischen Orten und last but not least steht der letzte Monat des Jahres unter dem Motto behindertengerechter Kaufhäuser und Einkaufszentren.

Beijing hat 18 Teams ins Leben gerufen, die sich um behindertengerechte Zugänge in der Stadt kümmern: insgesamt gibt es 5000 Inspektoren, meistens freiwillige Helfer, Behinderte und Senioren. Wer mitmachen will, muss zunächst ein strenges Auswahlverfahren bestehen und sich dann einem Training unterziehen. Die Inspektoren sollen feststellen, ob die Symbole, die an öffentlichen Plätzen auf behindertengerechte Zugänge hinweisen, internationalen Normen entsprechen. Zudem müssen sie prüfen, ob behindertengerechte Zugänge in Gebäuden funktionstüchtig sind und ob defekte Zugänge repariert werden.

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