04-02-2010 Beijing Rundschau Staatsunternehmen sollen auf Hotels im Nebengewerbe verzichten von Zhong Jingjing
Nach zweijähriger Vorbereitungszeit wird nun die Restrukturierung der Nebengewerbe von Staatsunternehmen in Angriff genommen. Der Homepage der Verwaltungsbehörde des Staatsvermögens beim Staatsrat zufolge soll innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre eine Reform der Mangementstruktur bei staatlichen Unternehmen vorgenommen werden. Vorgesehen ist u.a. die Ausgliederung von Betriebsteilen, die nicht dem Kerngeschäft des jeweiligen Unternehmens zuarbeiten. Die von vielen Staatsunternehmen im Nebenerwerb betriebenen Hotels werden abgetrennt und denjenigen Staatsunternehmen zugeschlagen, die hauptsächlich Hotels betreiben.
Hotels in Staatseigentum Nur vier Staatsunternehmen betreiben Hotellerie als Haupterwerb. Die von anderen Staatsunternehmen bewirtschafteten Hotels werden als Nebenerwerb des Unternehmens angesehen. Trotzdem ist der als Nebengewerbe angesehene Hotelbestand beträchtlich. Statistiken zufolge gibt es momentan mehr als 2000 Hotels unter dem Schirm staatlicher Unternehmen, deren Verkehrswert mehr als 100 Milliarden Yuan (umgerechnet 10 Milliarden Euro) beträgt. Fast jedes Staatsunternehmen ist im Hotelgeschäft engagiert. Unter der Flagge der Chinese National Petroleum Corp. (CNPC) gibt es beispielsweise mehr als 200 Hotels. Um ihre zahlreichen Hotels zu verwalten, hat CNPC sogar einen eigenen Betrieb gegründet, die Soluxe Hotel Group. Andere Staatsunternehmen, die über Hotels verfügt, sind u.a. Sinopec, China Power, Air China, Bank of China, China Railway, China Tabacco, China Aerospace Science and Technology Corporation (CASC), China Oil & Foodstuffs Corporation (COFC), Agricultural Bank of China (ABC) und Overseas Chinese Town.
Mühsamer Weg zur Entflechtung Erste Hinweise auf den Plan zur Entflechtung im Hotelgewerbe gab es bereits im Jahr 2007. Im August jenen Jahres sandte die Verwaltungsbehörde des Staatsvermögens ein Rundschreiben aus, das dazu aufforderte, die Investitionen von Staatsunternehmen im Hotelsektor zu ermitteln. Das Untersuchungsergebnis sollte bei der Reformabteilung der Verwaltungsbehörde eingereicht werden, damit eine Diskussionsgrundlage für eine Restrukturierung dieses Bereichs zur Verfügung steht. China Post ist das erste Staatsunternehmen, das sich aus dem Hotelgeschäft zurückgezogen hat. Die Post hat sich seit 2007 durch verschiedene Maßnahmen wie Verkauf und Übergabe von ihren Einnahmequellen im Nebengewerbe verabschiedet. Beobachter gehen davon aus, dass diejenigen Staatsunternehmen, die Hotellerie als Hauptbewerb betreiben, die größten Nutznießer der angepeilten Reform werden. Allerdings ist bis jetzt noch kein detaillierter Plan zur Restrukturierung veröffentlicht worden. Liu Cheng, Professor am Institut für Ökonomie an der Beijinger Universität für Wissenschaft und Technologie, meint, dass es sehr schwer sei, gewinnträchtige Hotels von ihren Stammhäusern zu lösen. Er ist der Meinung, dass die Unterscheidung von Haupt- und Nebengewerbe nicht starr erfolgen, sondern Raum für flexible Lösungen im Einzelfall lassen sollte. (Quelle: Beijing News)
|
Über Beijing Review | | | Über Beijing Rundschau | | | Rss Feeds | | | Kontakt | | | Aboservice | | | Zu Favoriten hinzufügen |
Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24, 100037 Beijing, Volksrepublik China |