20-08-2009
Rentenversicherung für Bauern: Meilenstein in der chinesischen Sozialgeschichte
von Zhou Bihua

Auf einer Pressekonferenz des Staatsrats am 4. August verriet Hu Xiaoyi, stellvertretender Minister für Personalwesen und soziale Absicherung, dass noch vor Oktober in China ein Pilotprojekt für eine neue Rentenversicherung in den ländlichen Regionen des Landes anlaufen werde. Bei positiven Ergebnissen soll dieses Projekt schließlich schrittweise in ganz China eingeführt werden. Das lässt hoffen, dass alle chinesischen Bauern über 60 in Zukunft eine Rente beziehen können. Diese Nachricht wird von den 800 Millionen chinesischen Bauern zweifellos begrüßt. In der chinesischen Geschichte wäre diese Politik, wenn sie sich durchsetzen kann, ein Meilenstein sozialen Fortschritts.

 

Der Bauer als Staatsbürger

Jemand, der die Staatsbürgerschaft eines Landes besitzt, ist der Bürger dieses Landes. Jeder Bürger sollte alle Bürgerrechte im Rahmen des Gesetzes genießen können und alle Pflichten tragen. Allerdings sind chinesische Bauern im Vergleich zu Stadtbewohnern immer noch gehörig benachteiligt und von Teilen des Wohlfahrtsystems ausgeschlossen. Deswegen ist es für die Bauern auch sehr schwer, staatsbürgerliches Bewusstsein zu entwickeln. Nur wenn alle Bürger sich bewusst sind, Teil der Gesellschaft zu sein, kann Stabilität und Zusammenhalt des Landes gewahrt werden. In Zukunft können auch Bauern über 60 genau wie die Ruheständler in der Stadt ein monatliches Rentengeld beziehen. Dies wäre ein großer gesellschaftlicher Fortschritt. Gleichberechtigung könnte also tatsächlich verwirklicht werden.

 

Die Regierung hat ihr Versprechen gehalten

Im Bericht des XVII. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas steht: „Wir müssen auf der Grundlage der wirtschaftlichen Entwicklung dem gesellschaftlichen Aufbau noch mehr Aufmerksamkeit schenken, die Lebenshaltung der Bevölkerung mit konzentrierten Kräften gewährleisten und verbessern, die Reform der gesellschaftlichen Struktur vorantreiben, die öffentlichen Dienstleistungen erweitern, die gesellschaftliche Verwaltung vervollkommnen und die soziale Fairness und Gerechtigkeit fördern. Es ist anzustreben, dass dem ganzen Volk mit seinen Ansprüchen aufs Lernen die Bildungsmöglichkeiten zustehen, ihm das Entgelt für die Arbeit zugesichert ist, ihm medizinische Betreuung zur Verfügung steht und der Lebensunterhalt in hohem Alter garantiert ist sowie seine Ansprüche auf Wohnung befriedigt werden, damit der Aufbau einer harmonischen Gesellschaft vorangetrieben wird."

Dass Bauern über 60 eine Rente beziehen können, dient der Garantie des „Lebensunterhalts im hohem Alter". Die Regierung hat diesmal ihr Versprechen gehalten. Die Rentenversicherung auf dem Land ist ein weiterer Schritt in Richtung Begünstigung der Bauern. Setzt sich die Rentenversicherung auf dem Lande durch, können in Zukunft auch die Bauern die Früchte von Entwicklung und Reform genießen und einen glücklichen Lebensabend verbringen.

 

Zukunftssorgen der Bauern beruhigen

Diese Politik ist nicht nur für Bauern eine gute Nachricht, die über 60 Jahre alt sind, sondern auch dazu geeignet, die Jüngeren zu beruhigen. Seit dem Altertum drehen sich die Gedanken der chinesischen Bauern vor allem darum, viele Söhne aufzuziehen, damit man später im Alter versorgt ist. Als Folge der seit rund dreißig Jahren betriebenen Ein-Kind-Politik gibt es heute in vielen Bauerfamilien jedoch nur noch ein Kind. Und viele Eltern auf dem Lande haben sogar „nur" eine Tochter. Die Alten sind also zu Recht um ihre Zukunft besorgt. Die neue Altersversorgung auf dem Land wird nun hoffentlich diese Ängste zerstreuen.

 
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