26-05-2009 Beijing Rundschau Doppel-Fünf Fest
Am fünften Tag des fünften Monats feiern die Chinesen das „Duanwu"- oder „Doppel-Fünf"-Fest, auch „Drachenbootfest" genannt. Es ist zusammen mit dem Frühlingsfest und dem Mitherbstfest einer der wichtigsten Festtage.
![]() Am Duanwu-Tag bereitet man sich aus Beifuß, Weidenblättern und Kalmus, die man in kaltem Wasser hat ziehen lassen, eine Kräuterbad, das für ein ganzes Jahr vor allen Krankheiten schützen soll. Der fünfte Monat trägt auch den Namen „Giftmonat" (Duyue). In dieser Zeit schießen die Kräfte der Natur und es gilt, die von den fünf giftigen Tieren (Wudu) - Skorpion, Tausendfüßler, Schlange, Eidechse und Kröte - verkörperten Pestilenzen auszutreiben. Man hängt Beifuß und Kalmus, wegen seiner spitz zulaufenden Triebe auch „Wasserschwert" (Shui Jian) genannt, in die Fenster der Häuser, um die bösen Geister fernzuhalten.Um sich noch wirksamer zu schützen, trinkt man mit Wein vermischten Realgar (Xiong Huang Jiu), ein Mineral (Rauschrot, Arsensulfid). Den Kindern hängt man mit Realgar, Wermutpulver, Ysop und Kampher gefüllte Duftsäckchen um den Hals. Diesen starken Düften wird eine stimulierende Wirkung auf Geist und Körper nachgesagt. Am Duanwu-Tag werden in den Familien auch Zongzi zubereitet. Dies sind Klöße aus gefülltem Klebreis, die in Schilf-, Bambus- oder Lotusblätter gewickelt und anschließend in Wasser gekocht werden.Der Legende nach isst man die Zongzi in Erinnerung an den Tod des großen Dichters und Patrioten Qu Yuan, der sich im Jahr 278 v. Chr. aus Protest und Verzweiflung im Miluo-Fluss ertränkte. Man erzählt sich, der Patriotismus des Qu Yuan habe einen großen Goldkarpfen sehr gerührt. Dieser habe sich den Leichnam auf den Rücken gelegt und sei mit ihm in dessen Heimat zurück geschwommen. Auf dem Wege begegnete er mehreren Meeresungeheuern. Vergeblich versuchte er, sie abzuwehren. Sein verzweifelter Kampf lockte Zuschauer an, die vom Ufer aus in Schilfblätter gewickelte Reisklöße (Zongzi) in den Fluss warfen und so einige der Ungeheuer vertrieben. Rasch ließ man Drachenboote zu einem Rennen zu Wasser, um die Fische und Ungeheuer abzuschrecken, die sich bereits daran machten, den Leichnam zu fressen. Heute veranstaltet man nahezu überall im Süden des Landes Drachenbootrennen. Das Duanwu-Fest gab es in der Wirklichkeit bereits, bevor Qu Yuan überhaupt geboren war, und viele Arten, es zu feiern, hatten etwas mit Drachen zu tun. Es ist das Fest der Wuyue, eines alten Volksstammes (dessen Clan-Totem der Drache war), die an diesem Tag ein Opfer brachten, um den Drachen zu ehren. Es war bei den Angehörigen dieses Stammes üblich, sich die Haare kurz zu schneiden und den Körper zu tätowieren, um wie kleine Drachen auszusehen. Sie selbst betrachteten sich als Nachfahren des Drachens.
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