Expo 2010: Studenten aus Shanghai stellen das Gros der freiwilligen Helfer

Ab dem 1. Mai 2009, der den Startschuss zum einjährigen Countdown für die Expo 2010 markiert, beginnt die weltweite Rekrutierung von freiwilligen Helfern für die Weltausstellung. Für manche Pavillons, die ihre Hilfskräfte selbst organisieren, ist die Bewerbungsfrist sogar schon abgelaufen. Dies ist zum Beispiel beim deutschen Pavillon der Fall. Bei der Weltausstellung 2010 werden insgesamt 170 000 Freiwillige in den Bereichen Information, Medien, Gästebetreuung, Behindertenhilfe, Übersetzen und Dolmetschen zum Einsatz kommen.

Schon vor einem Monat, am 27. März, wurden Motto und Logo für die Helfer der Expo 2010 vorgestellt. Das Logo besteht aus dem Schriftzeichen für Herz, dem Buchstaben "V" und der Friedenstaube mit einem Olivenzweig im Schnabel. Das Motto lautet: „At your Service at EXPO “.

Die Weltausstellung 2010 dauert viel länger als die Olympischen Spiele, nämlich 184 Tage. Deshalb ist die Dauer der Beschäftigung von Freiwilligen ein Problem, denn nicht alle verfügen über genügend freie Zeit, um vom ersten bis zum letzten Tag der Expo auf dem Gelände zu arbeiten. Die Veranstalter der Expo haben beschlossen, dass die kürzeste Einsatzperiode zwei Wochen dauern soll. „Nach zwei Wochen erfolgt die Ablösung durch einen anderen freiwilligen Helfer. Diese Regelung soll verhindern, dass sich Leute wegen eines zu langen Einsatzzeitraums von einer Bewerbung abschrecken lassen“, sagt Ma Chunlei, der beim Organisationskomitee für die Rekrutierung der Freiwilligen verantwortlich ist.

Obwohl sich jeder als Freiwilliger bewerben kann, gehen die Organisatoren davon aus, dass die Studenten an den Shanghaier Hochschulen das Gros der Freiwilligen für die Expo stellen werden. Zunächst hatte man befürchtet, dass sich die lange Dauer der Weltausstellung negativ auf die Leistungen der Studenten auswirken könnte. Das Angebot eines 14-Tage-Einsatzes kann diese Bedenken nun zerstreuen.

Mo Fuchun, Stellvertretender Leiter des Komitees für Bildungswesen der Stadt Shanghai, meinte am 21. April auf einer Pressekonferenz über die Rekrutierung von Freiwilligen für die Expo 2010, dass die Behörde für das Bildungswesen die Studenten ausdrücklich dazu ermutigt, sich als freiwillige Expo-Helfer zu bewerben. Besonders während der Sommerferien seien Studenten aus ganz China herzlich willkommen. Man ziehe sogar die Vergabe von ein oder zwei Leistungspunkten, die auf das Studium angerechnet würden, als Anreiz für die Studenten in Betracht.

Positive Reaktion an den Hochschulen

Die Studenten haben schon gezeigt, dass sie von der Weltausstellung begeistert sind. Die erste Runde der Rekrutierung von Freiwilligen für den Bereich Fremdsprachen hat schon Anfang April an der Shanghaier Fremdsprachenhochschule begonnen. Dort hat man am 8. und 9. April vor der Mensa eine Werbekampagne veranstaltet. Viele Studenten haben sich interessiert gezeigt und nach einem Bewerbungsformular verlangt. Nach Angaben eines Verantwortlichen der Hochschule können die Studenten an zwei verschiedenen Kampagnen teilnehmen: „Fremdsprachenlehrer an Geschwisterhochschulen“ und „Aktion Specht“. Die Freiwilligen des ersten Programms werden als Fremdsprachenlehrer tätig, um Freiwilligen anderer Hochschulen in Hinblick auf die Weltausstellung Grundkenntnisse in einer Fremdsprache beizubringen. „Aktion Specht“ ist für Studenten aller Fachbereiche gedacht. Die rekrutierten Freiwilligen werden fehlerhafte Übersetzung auf Schildern und Hinweistafeln im öffentlichen Raum korrigieren. Es haben sich schon viele Studenten gemeldet, um an der Aktion teilzunehmen.

Li Xiaodan, Studentin der Germanistik an der Fremdsprachenhochschule, sagt zu ihren Erwartungen hinsichtlich eines Einsatzes als Expo-Helferin: „Einerseits könnte ich durch meine Sprachkenntnisse als Kulturvermittlerin tätig werden. Es gibt ein chinesisches Sprichwort: Der Unterricht bringt nicht nur den Studierenden, sondern auch den Lehrern Nutzen. Andererseits, sollte ich dieses Mal durchfallen, wäre ich motiviert, noch fleißiger Deutsch zu lernen.“

Viele Shanghaier Universitäten und Hochschulen haben auf ihrer Homepage ein Dossier über die Expo 2010 eingestellt. Die Studenten können auf der Seite ihre Bewerbung einreichen.

Wer kann sich als Freiwilliger für die Expo 2010 bewerben?

Sechs Voraussetzungen müssen erfüllt sein:

Man muss ausreichend Zeit zur Verfügung haben
Die Freiwilligen im Expo-Park müssen vor dem 30. April 1992 geboren sein. Die Freiwilligen in der Stadt müssen vor dem 30. April 1994 geboren sein. In Shanghai wohnende und lebende Bewerber werden für letztgenannte Kategorie bevorzugt.
Man muss die Gesetze und Bestimmungen der VR China einhalten
Man muss an den Vorbereitungskursen für den Freiwilligeneinsatz teilnehmen können
Man muss über die Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, die für den Einsatz erforderlich sind
Der Gesundheitszustand muss den Erfordernissen der Tätigkeit entsprechen

Personen, die diese sechs Voraussetzungen erfüllen und die Bereitschaft haben, während der Weltausstellung mindestens vierzehn Tage als Freiwillige tätig zu werden, können sich vom 1. Mai bis 31. Oktober 2009 bewerben.

Offizielle Homepage der Expo 2010