10-04-2009 Quelle: Wenhui News365
Das internationale Finanzzentrum soll zur Realwirtschaft dienen
von Han Hanjun

Der chinesische Staatsrat hat am 25. März beschlossen, Shanghai bis zum Jahr 2020 zum internationalen Finanz-, Luftfahrts- und Seefahrtszentrum auszubauen.

Seit langem versucht man, den immer noch beträchtlichen Abstand zu anderen wichtigen Finanzplätzen der Welt hinsichtlich der Zahl der Finanzinstitute und des Umfangs der zirkulierenden Geldströme zu verringern. Dabei ist jedoch der Schlüssel zum Aufbau eines internationalen Finanzzentrums, nämlich der Zusammenhang zwischen Bankwesen und Realwirtschaft, ignoriert worden.

Bankwesen als Dienstleister der Wirtschaft

Die Wirtschaftszone des Jangtse-Deltas spielt bei dem Ausbau des internationalen Finanzzentrums und der Entwicklung des Bankwesens in Shanghai die Rolle eines leistungsfähigen Hinterlandes. Die Stadt Shanghai selbst benötigt ebenfalls einen funktionierenden Finanzmarkt, weil sich in den letzten Jahren der kapitalintensive Anlagenbau, die petrochemische Industrie und die High-Tech-Industrie sehr gut entwickelt haben. Statistiken zufolge machte im Jahr 2008 das Bruttoinlandsprodukt von Jiangsu, Zhejiang und Shanghai 22 Prozent des BIPs ganz Chinas aus. Das Wachstum der Industrie der Region stellt mit einem Anteil von 24 Prozent fast ein Viertel des Wachstums aller chinesischen Industrien. An Chinas gesamtem Im- und Exportvolumen hält diese Wirtschaftszone einen Anteil von 36 Prozent. Die Produktionsziffern der herstellenden Industrie der Region weisen Shanghai als eine der bedeutendsten Metropolen der industriellen Fertigung in weltweiter Arbeitsteilung aus. Allein schon aus diesem Grund besteht eine große Nachfrage nach Finanzdienstleistungen. Es ist diese Nachfragesituation, die Shanghai dazu verhelfen kann, zu einem bedeutenden internationalen Finanzzentrum zu werden. Das Bankwesen bietet der Realwirtschaft Finanzierungen an, d. h. Bankeinlagen werden in produktive Investitionen überführt, damit mehr Wohlstand erwirtschaftet werden kann. Dies ist eine der Grundaufgaben einer funktionierenden Finanzwirtschaft. Erst in zweiter Linie folgt der Handel mit Derivaten und anderen Finanzmarktprodukten. Da Derivate ursprünglich als Sicherungsinstrumente im Aktien- und Rohstoffhandel konzipiert waren, sind sie nicht sinnvoll von der Grundaufgabe des Bankensystems zu trennen. Wenn sich jedoch der Handel mit derivativen Finanzinstrumenten auf immer neue Bereiche ausdehnt und die grundlegenden Aufgaben der Finanzwirtschaft in den Hintergrund drängt, ist eine Krise der Finanzmärkte unausweichlich. Nach dem Schock der gegenwärtigen Finanzkrise wächst die Aussicht darauf, dass sich das Bankwesen auf seine eigentliche Aufgabe besinnt und sich wieder in den Dienst der Realwirtschaft stellt. Shanghai erblickt neben seiner günstigen geografischen Lage in seiner engen Bindung an eine diversifizierte Industrielandschaft eine gute Chance zum Aufbau gesunder Finanzdienstleitungen, die auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig sind.

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Mehr dazu:
Shanghai erwartet BIP-Wachstum von neun Prozent
 
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