Massagemeister Chen Guodong

"Nach Peking bin ich gekommen, weil ich unsere Hauptstadt sehen wollte. Mir geht es sehr gut hier, ich lebe mit Arbeitskollegen in einer Wohngemeinschaft zusammen und habe sogar mein eigenes Zimmer." Auf die Frage, ob er sich vorstellen könnte, in einer anderen Stadt zu arbeiten, kontert der junge Masseur mit einer Gegenfrage: ,, Das ist die Hauptstadt, hier zu leben ist aufregend. Mein Verdienst ist so gut, dass meine Frau nicht arbeiten muss und wir sogar jeden Monat noch etwas sparen können. Würden Sie da einfach so die Stadt wechseln?" Eine Anstellung finden würde er auch an anderen Orten, glaubt er. Denn gerade für viele junge Chinesen gehört nach einem langen Tag im Büro die regelmässige Spa-Behandlung dazu und auch viele Touristen sind neugierig auf die Wirkung der chinesischen Massage.

Chens Kundenstamm besteht zum Großteil aus Einheimischen, aber auch aus Ausländern, die den Salon aufgrund von Empfehlungen aufsuchen. Was Chen an seinem Pekinger Arbeitsplatz am meisten schätzt? ,,Ich habe eine Krankenversicherung, sogar eine Rentenversicherung." Beides noch keine Selbstverständlichkeiten in China, auch wenn das Sozialnetz des Landes sich gerade im Aufbau befindet.

"Alle leitenden Angestellten hier haben hier zunächst als Massagemeister angefangen, ich kann also firmenintern aufsteigen. Außerdem bewundere ich unseren Chef, er ist für uns alle ein Vorbild." so Chen weiter. Der junge Mann berichtet überschwänglich, wie die Firma nach dem schweren Erdbeben in der Provinz Sichuan im vergangen Jahr Geld gespendet hat und sich als ständig expandierendes Unternehmen bei jeder Fillialneueröffnung sozial engagiert.