03-10-2008 Quelle:WSJ.com
Milchskandal vereitelt Chinas Image-Kampagne
von Geoffrey A. Fowler

Am 10. September 2008 verkündete eine Pressemitteilung Pläne für eine ehrgeizige Kampagne des chinesischen Handelsministeriums, durch die der Ruf chinesischer Produkte aufpoliert werden soll. Inzwischen aber ist China von einer der größten Skandale um die Sicherheit von Lebensmitteln betroffen. Einige der führenden Hersteller von Milchprodukten sind in unzählige Fälle von Verfälschung von Milchpulver durch die Chemikalie Melamin verwickelt. Der Konsum kontaminierter Milch hat zu einer Flut von Nierenbeschwerde durch die Bildung von Nierensteinen bei Säuglingen und Kleinkindern geführt. Tausende von Kindern zeigen Symptome des Leides, bislang sind vier von ihnen gestorben.

Die weltweite Presse- und TV-Kampagne zielt auf eine Veränderung der westlichen Wahrnehmung chinesischer Produkte. Erreicht werden soll dies durch „Hervorkehren der hohen Qualität und der Sicherheit der Waren Made in China“, heißt es in der Pressemitteilung von DDB Guoan, einem Joint-Venture der Omnicom Gruppe und der PR-Agentur DDB Worldwide.

Bislang hat die Agentur nur ein Logo vorgestellt, das mit dem Begriff „Genießen“ spielt.

Nach Ankündigung der DDB sollte die Kampagne auf internationaler Ebene im Oktober gestartet werden, nun aber war kein Kommentar mehr von der Firma zu erhalten. Auch das chinesische Handelsministerium lehnte eine Stellungnahme ab.

Chinas Ansehen in der Welt schien nach den Olympischen Spielen enorm gestiegen zu sein. Nach einer Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Nielsen, die nach der olympischen Schlussfeier in 16 Ländern durchgeführt wurde, sagten sieben von zehn Befragten, dass ihnen Beijing moderner und high-tech orientierter erschienen ist, als sie erwartet hätten.

In den letzten Jahren hat der Ruf chinesischer Produkte jedoch Schaden genommen: der Streit um Haustiernahrung aus China, bei der in den USA Beimengungen von Melamin gefunden wurde, oder bleihaltiges Spielzeug aus chinesischer Produktion hatten den Verbraucher verunsichert.

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