22-07-2009 Beijing Rundschau
Die Verhaftung von Rio Tinto Mitarbeitern im Spiegel der Medien

Ungerechte Haltung des Westens

Chinesische Medien haben hingegen dem Westen doppelte Standards vorgehalten, und sich gegen die Vorwürfe westlicher Medien und australischer Politiker positioniert. „Global Times“ bringt ein Interview mit Su Hao, Professor am Forschungszentrum für Strategie und Konflikt an der China Foreign Affairs University. Nach Su sei die Inhaftierung der Angestellten von Rio Tinto eine normale Aktion zur Verteidigung von Chinas Souveränität und Wirtschaftsinteressen. Der Westen sähe darin eine Gelegenheit, die Wahrheit zu verdrehen und China zu verteufeln. Die grundlosen Vorhaltungen seien sehr ungerecht. 

In den letzten Jahren wachse im Westen die Sorge vor Chinas zunehmender Wirtschaftskraft und deren Auswirkungen auf das globale Machtgefüge. Deshalb würden Maßnahmen ergriffen, die darauf zielten, Chinas wirtschaftliche Expansion im Ausland einzuschränken. „Die Sorgen haben sich zu Ängsten ausgewachsen, deren Folge eine Politik der Eindämmung ist. Jetzt kommt es sogar schon angesichts eines Einzelfalls zu massiven Vorwürfen. Die Motive des Westens treten dabei immer deutlicher zutage.“ Die Expansion chinesischer Unternehmen im Ausland, so Su Hao,  liege jedoch in einem unausweichlichen Trend. „Aus der globalen Arbeitsteilung hat der Westen große Vorteile gezogen, jetzt lässt man seine Frustration an China aus. Das ist sehr unfair.“ Er rät dazu, die Hintergründe der Affäre restlos aufzuklären und Beweise für die Anschuldigungen vorzulegen, damit der unbegründete Verdacht des Westens durch Beweise widerlegt werden könne.

„China Business News“ meint, die Spionageaffäre solle vernünftig behandelt werden. Man sollte China nicht verteufeln, sondern auf den Rechtsweg zurückkehren. Als ein großer internationaler Konzern wisse Rio Tinto bestimmt, dass Respekt vor den Gesetzen des Gastlandes ein grundlegendes Prinzip sei. Um diesen Respekt zu erweisen, sollte Rio Tinto nichts verschleiern, sondern mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten, so dass die Wahrheit endlich ans Licht gebracht werden kann. Auch wenn im Ergebnis der Ruf des Unternehmens Schaden nehmen sollte, muss Rio Tinto bereit sein, die notwendigen Opfer zu tragen.

Bei vorurteilsfreier Betrachtung wird man feststellen, dass die Wirtschafts- und Handelsverbindungen zwischen China und Australien so eng geknüpft sind, dass ein „ausufernder diplomatischer oder wirtschaftlicher Konflikt zwischen China und Australien“ nicht wirklich auftreten werde. Ben Westmore, ein von der Nachrichtenagentur Reuter interviewter Analyst der National Australia Bank, äußert sich unparteiisch: „China braucht Australien, Australien kann auch nicht ohne China existieren. Wenn Rio Tinto beschließen würde, keine Rohstoffe mehr an China zu liefern, würde dies bei den Aktionären sicherlich keine Begeisterung auslösen. Das hat doch alles keinen Sinn!“

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