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Chinas Engel-Koeffizient sinkt weiter

  ·   2020-11-26  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Engel-Koeffizient;Konsum
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Seit sechszehn Jahren führt Lai Kunyuan ein Kontobuch: „Ich habe während meiner Grundschulzeit zum ersten Mal ein Kontobuch geführt, mein Vater hat mich dazu ‚gezwungen‘ - ich musste jeden Monat ein säuberlich geführtes Kontobuch vorlegen, erst dann bekam ich mein Taschengeld ausgehändigt“, sagt Lai. Er fand im Schrank ein altes Spiral-Notizbuch mit vergilbtem Papier und blätterte nach Belieben auf einer Seite, dort steht: „9. Mai 2007: ein Yuan für einen Radiergummi, fünfzig Cent für Snacks.“ Er erzählt, dass er während seiner Schulzeit fast nur Geld für Mahlzeiten und Schreibwaren ausgegeben hat. Eine Diversifizierung der Ausgaben habe bei ihm eigentlich erst seit den letzten fünf Jahren eingesetzt. 

Vor fünf Jahren war Lai noch Student im zweiten Studienjahr an der Peking-Universität. Er erinnert sich, dass zu dieser Zeit die Supermärkte an der Uni nacheinander mobiles Bezahlen einführten, viele Studenten mit öffentlichen Leihfahrrädern über den Campus fuhren und unter dem Studentenwohnheim immer mehr Kuriere zu sehen waren, die im Internet bestellte Warren anlieferten. „Damals gaben mir meine Eltern 2.000 Yuan (umgerechnet rund 250 Euro) pro Monat für die Lebenshaltung. Das Essen kostete mich ungefähr 800 Yuan (umgerechnet rund 100 Euro). Jetzt ist mein Einkommen viel höher, aber der Konsum nimmt auch zu, nur der Anteil der Lebensmittel an den Ausgaben ist geringer geworden.“ 

Der tägliche Lebensmittelkonsum macht seit langem nicht mehr den größten Teil des chinesischen Konsums aus. Der Engel-Koeffizient, ein Maßstab für die Aufwendungen für Lebensmittel im Verhältnis zu den Gesamtausgaben eines privaten Haushalts, wird international häufig verwendet, um den Lebensstandard der Menschen in einem Land oder einer Region zu messen: Je ärmer die Menschen in einem Land sind, desto größer ist der Engel-Koeffizient, je reicher die Menschen, desto kleiner der Engel-Koeffizient. 

Im Zeitraum des 13. Fünfjahresplans ist Chinas Engel-Koeffizient von 30,1 Prozent im Jahr 2016 auf 28,2 Prozent im Jahr 2019 gesunken. 

„Der Engel-Koeffizient ist ein Maßstab für die Messung des Lebensstandards der Menschen“, sagt Zhao Ping, Vizepräsidentin der Akademie des chinesischen Rates zur Förderung des internationalen Handels. „Als Entwicklungsland hat China in der Periode des 13. Fünfjahresplans enorme wirtschaftliche Entwicklungserfolge erzielt und auch bemerkenswerte Durchbrüche beim Konsum erreicht, was den Menschen sehr zugutekommt“, so Zhao. 

In den letzten fünf Jahren ist das Einkommen der Chinesen ständig gestiegen, was sich direkt in der Verringerung des Engel-Koeffizienten spiegelt. 

Gemäß der im 13. Fünfjahresplan festgelegten Ziele und basierend auf den Preisen im Jahr 2015 sollte das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen in China im Jahr 2020 auf 30.000 Yuan (umgerechnet rund 3.830 Euro) steigen. Tatsächlich wurde dieses Ziel aber bereits im Jahr 2019 erreicht. Trotz der Auswirkungen der Pandemie im laufenden Jahr erreichte das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen der Chinesen in den ersten drei Quartalen 23.781 Yuan, ein nominaler Anstieg von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. 

In den letzten fünf Jahren wurde die Konsumstruktur Chinas kontinuierlich optimiert. 

Der Rückgang des Engel-Koeffizienten spiegelt den allgemeinen Trend zur Hebung des Konsumniveaus wider. In den letzten fünf Jahren kauften Chinesen immer mehr Importwaren, außerdem ist China zu einem großen Reiseland geworden. Chinesen unternehmen weltweit die meisten Auslandsreisen. „Mit der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung und dem Anstieg des Einkommensniveaus beschränkt sich der Zweck des Konsums von Chinesen nicht länger darauf, das Leben zu erhalten. Jetzt heißt es, das Leben zu genießen. Die Niveauhebung des Konsums ist umgekehrt zu einer starken Triebkraft für die wirtschaftliche Entwicklung Chinas geworden und zieht Investoren aus der ganzen Welt an“, sagt Zhao. 

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