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China und Deutschland – Verbündete im Kampf für den freien Welthandel

Von Marc-Stephan Arnold  ·   2018-07-13  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Handel;Deutschland
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Zölle auf Pkws steigen – Preiserhöhungen um bis zu 40 Prozent 

Noch vor wenigen Monaten hatten die Tesla-Autohändler in China allen Grund zur Freude: der damals noch nicht heißgelaufene Handelsstreit zwischen den USA und China hatte dazu geführt, dass China die Abgaben auf Teslas Elektro-Flitzer zunächst deutlich reduziert hatte. Tesla und seine Händler planten, diese Preissenkungen direkt an ihre chinesischen Kunden weiterzugeben. Die Zahl der Vorbestellungen schoss sofort in die Höhe. 

Inzwischen hat der Wind jedoch gedreht. Aufgrund der von den USA beschlossenen „Strafzölle“ und der mit ihnen erzwungenen Reaktion Chinas sind die Preise für ausländische Fahrzeuge – und zwar nicht nur bei Tesla, sondern zum Beispiel auch bei verschiedenen deutschen Herstellern, die ihre Spitzenmodelle teilweise aus Werken in den USA nach China importieren – wieder deutlich nach oben geschossen. Von Preiserhöhungen um 40 Prozent ist derzeit die Rede.  

Doch auch in diesem Bereich zeigt sich, dass Trumps Bemühungen, China zu schaden, nach hinten losgehen können: Tesla hat sein Vorhaben, in Shanghai eine riesige „Gigafactory“ zu bauen, angesichts der aktuellen Entwicklung deutlich beschleunigt, um seinen chinesischen Kunden weiterhin gute Preise garantieren zu können. Bei BMW hat man derweil damit begonnen, die Produktion der X3-SUVs, die zuvor aus den Werken in den USA nach China exportiert wurden, nun auch in China zu starten. Sowohl bei BMW als auch bei anderen Automobilherstellern dürfte man derartige Vorgehensweisen nun häufiger sehen.  

Trumps Maßnahmen werden vielleicht dafür sorgen, dass sich der Welthandel verlangsamt, und dass einige Hersteller ihre globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten umgestalten müssen. Und er wird sein eigenes Land wahrscheinlich in die Isolation führen. Mehr aber auch nicht. 

Die multipolare Weltordnung lässt sich nicht mehr verhindern 

Die USA sind angeschlagen, und sie haben schon lange erkannt, dass sie eines nicht allzu fernen Tages nicht mehr die einzige Supermacht auf Erden sein werden, sondern „nur“ noch eine von mehreren Großmächten. Doch genau dieser Umstand macht das Land im Moment selbst für seine besten Partner gefährlich – insbesondere unter einem Präsidenten wie Donald Trump, der die Spitzenposition der USA mit seiner „America First!“-Doktrin scheinbar um jeden Preis verteidigen will. Die Vereinigten Staaten scheinen sich unter Trump vollends in ein „verletztes Raubtier“ verwandelt zu haben, dass jeden, der sich ihm nähert, gnadenlos angreifen wird. 

Im Gegensatz zu der „America First“-Strategie von Trump bietet die von Chinas Staatspräsident Xi Jinping vorgeschlagene „One Belt, One Road“-Initiative, die den Aufbau der Seidenstraßen der Moderne (zu Land, zu Wasser und in der Luft) fordert und fördert, vielfältige Möglichkeiten, der gesamten Menschheit zu dienen und von Südamerika über Afrika bis hin zu Europa und Asien den Ländern aller Kontinente dabei zu helfen, am Wachstum der Weltwirtschaft zu partizipieren und neue Technologien zu erhalten und zu erlernen, mit denen ein fortschrittliches, nachhaltiges Wachstum und Leben mit der – statt gegen die – Natur möglich wird. 

Wenn Trump sein Land angesichts dieser vielfältigen Möglichkeiten unbedingt in die Isolation führen will, sollte man ihn dies einfach tun lassen. Denn der Geist der multipolaren Weltordnung ist längst aus der Flasche entwichen, und auch ein noch so zänkischer Donald Trump wird ihn da nicht mehr hineinbekommen.  

China und Deutschland könnten gemeinsam führen 

China und Deutschland sollten ihr Bündnis auf allen Ebenen weiter intensivieren und gemeinsam den Aufbau der neuen Seidenstraßen fördern. Entlang dieser alten und zugleich neuen Handelsrouten gibt es mehr als genug Geschäfts- und Entwicklungsmöglichkeiten, von denen alle Beteiligten profitieren können. Ein möglichst ausgeglichener Handel – also ohne gigantische Handelsbilanzüberschüsse – sollte dabei die Grundlage sein, ebenso wie die von chinesischer Seite stets geforderten Konsultationen, Schlichtungsverfahren und Mediationen im Falle eventueller Streitigkeiten unter den beteiligten Ländern. 

Möglicherweise wäre eine alle Handelsrouten der Seidenstraßen umfassende Freihandelszone die beste Grundlage für ein weiteres, angemessenes Wachstum der Weltwirtschaft sowie für eine immer nachhaltigere Entwicklung – und die Bekämpfung der Armut. Eine gute Antwort auf die Isolationspolitik und das „America First!“ eines Donald Trump wäre das allemal.  

Ganz ohne Drohungen, Erpressungen, Aggressionen, militärische Interventionen oder hysterische Twitter-Nachrichten.  

Und ganz ohne Strafzölle. 

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