Chinas Industrieunternehmen haben 2017 ihr höchstes Gewinnwachstum seit sechs Jahren verzeichnet. Grund sind der Abbau von Überkapazitäten und Anstrengungen zur Kostenreduktion. Analysten sagten, der Trend eines stetigen industriellen Gewinnwachstums dürfte sich in diesem Jahr fortsetzen.

Auf Jahresbasis seien die Gewinne um 21 Prozent gestiegen. Sie hätten 7,519 Billionen Yuan (954 Milliarden Euro) betragen. Es sei der stärkste Anstieg seit 2011 gewesen, als das Wachstum 25,4 Prozent betragen habe, besagen Daten, die am Freitag vom Staatlichen Statistikamt (NBS) veröffentlicht wurden. 2016 hatte das Gewinnwachstum 8,5 Prozent betragen.

Im Dezember 2017 betrug das Wachstum 10,8 Prozent. Im November waren es 14,9 Prozent.

37 von insgesamt 41 Industriezweigen hätten 2017 einen Gewinnanstieg auf Jahresbasis verzeichnet, sagte He Ping in einer Stellungnahme. Er ist leitender Statistiker des NBS. Die Gewinne der Bergbauindustrie seien um das 2,6-fache gestiegen verglichen mit einem Rückgang um 27,5 Prozent im Jahr 2016, sagte He. High-Tech-Fertigung verzeichnete ein Gewinnwachstum von 20,3 Prozent. Dieser Wert lag über dem des allgemeinen Fertigungssektors.

Der starke Anstieg der industriellen Gewinne im vergangenen Jahr sei hauptsächlich auf den Abbau von Überkapazitäten und Anstrengungen zur Kostenreduktion zurückzuführen. China habe seine angebotsseitige Strukturreform fortgeführt, sagte He.

"Der Abbau exzessiver Produktionskapazitäten im Eisen- und Stahl-Sektor sowie im Kohlebergbau haben die Qualität des Angebots verbessert, die Preise der Produkte erhöht und zu viel höheren Gewinnen bei den Unternehmen geführt", sagte He.

Der Trend des stetigen Wachstums industrieller Gewinne werde auch in diesem Jahr anhalten, sagten Analysten.

"Die Gewinne sehen dieses Jahr nicht allzu schlecht aus. Es wird erwartet, dass die Produzentenpreise leicht steigen", sagte Zhang Yi laut Reuters. Er ist leitender Wirtschaftswissenschaftler bei Capital Securities in Beijing. Zhang fügte hinzu, er erwarte, dass die industriellen Gewinne in diesem Jahr um mehr als zehn Prozent steigen.

"Leichte Preissteigerungen werden den Unternehmen Spielraum für den Schuldenabbau bieten", fügte er hinzu.

Chinas Industrieunternehmen werde es in diesem Jahr gut gehen. Voraussetzung sei, dass Chinas Infrastruktur-Investitionen stabil bleiben könnten, sagte Jiang Feitao. Er ist Ökonom am Institut für Industrielle Wirtschaftswissenschaften der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. Anlageinvestitionen, und dabei insbesondere Investitionen in die Infrastruktur, hätten großen Einfluss auf die Nachfrage nach Rohmaterialien und beeinflussten in der Folge die Gewinne der Unternehmen, sagte er gegenüber National Business Daily.

Chinas Anlageinvestitionen sind 2017 um 7,2 Prozent gewachsen. 2016 waren es 8,1 Prozent. Analysten sagen generell voraus, der Wert werde sich auch in diesem Jahr um die sieben Prozent bewegen.