Durch die moderate Erhöhung sollen Risiken abgefedert werden, die durch den jahrelang niedrigen Zins entstanden waren. Zudem möchte die Zentralbank den Kapitalabfluss bremsen, sind sich Beobachter einig. Durch einen höheren Zinssatz sollen Chinas Unternehmen verstärkt den Schuldenabbau forcieren.

„Es sieht nach einem Versuch aus, die Immobilienblase zu kontrollieren. Es könnte jedoch auch ein Versuch sein, die weitere Abwertung des Yuan zu unterbinden. Die Auswirkungen dieses Schrittes bleiben abzuwarten“ kommentiert Naoto Saito, Analyst des Daiwa-Instituts in Tokio. Auch die Zinsen für Repo-Geschäfte und kurzfristige Kredite wurden angehoben.

Geldpolitik soll weiter stabil bleiben 

Die Zentralbankpolitik bleibe weiterhin besonnen und stabil. Das Ziel, einen starken Abschwung der Wirtschaft sowie massive Liquiditätsüberschüsse zu vermeiden, bestehe fort, sagte Vorstandsmitglied Zhang Xiaohui. Der Wechselkurs des Yuan werde weiterhin stabil bleiben.

Auch andere Schritte hatten in der Vergangenheit Spekulationen genährt, die Bank könne sich von der lockeren Geldpolitik verabschieden. Im Januar waren die Zinsen für mittelfristige Kredite angehoben worden. Analysten erwarten daher einen behutsamen Ausstieg aus den Niedrigzinsen.

„Chinas wirtschaftliche Erholung steht noch immer auf unsicherem Fundament und auch die Lage der Weltwirtschaft bleibt unsicher. Es ist daher angemessener, die Märkte zu öffnen als Zinsen zu erhöhen“, merkte Li Huiyong an, Analyst bei Shenwan Hongyuan Securities. „Dieses Instrument ist sehr flexibel. Wenn Chinas Wirtschaft schwächelt, kann der Zins auch wieder gesenkt werden.“ Chinas Volkswirtschaft wuchs im vergangenen Jahr um 6,7 Prozent und bewegte sich damit innerhalb der Erwartungen von Experten.