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Deutschland: Übernahmen durch chinesische Unternehmen weiter stark

  ·   2017-01-09  ·  Quelle:german.china.org
Stichwörter: Übernahmen;Deutschland
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Laut einer Statistik von PricewaterhouseCoopers (PwC) gab es im Jahr 2016 in deutschland 45 Fusionen und Übernahmen durch chinesische Unternehmen, wobei deutsche Firmen im Gesamtwert von 11 Milliarden Euro gekauft wurden. Sowohl die Anzahl als auch die Gesamtsumme stellen neue Rekorde dar.

Ein Beamter der Wirtschafts- und Handelsabteilung der Chinesischen Botschaft in Deutschland sagte dazu, dass eine Verstärkung der Kooperation durch Investitionen eine Win-Win-Situation für beide Seiten sei und Unternehmen wie Regierungen beider Länder ein inneres Bedürfnis haben, die Kooperation auszuweiten. 

Trend zur Diversifikation 

Wang Wei, ein Partner des Fusionsservice von PricewaterhouseCoopers, geht davon aus, dass die chinesischen Investitionen, Fusionen und Übernahmen in Deutschland in den nächsten Jahren weiter stark bleiben werden. Vor 2010 investierten chinesische Unternehmen vor allem in die traditionellen deutschen Branchen Maschinenbau und Industriegüter. Fast ein Drittel davon betrafen insolvente deutsche Unternehmen. Von 2010 bis Ende 2015 gab es dann fast 150 chinesische Einzelinvestitionen bei Fusionen und Übernahmen (F&Ü) in Deutschland, 19 davon mit einem Wert von über 100 Millionen Euro. Weitere 11 Fälle erreichten den Wert von 100 Millionen Euro zwar nicht, betrafen aber Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern weltweit. 

Seit der zweiten Hälfte 2015 zeigt sich ein Trend der Beschleunigung und Diversifikation bei den chinesischen Investitionen in Deutschland. Zunächst hat die Menge der Großprojekte zugenommen. Vor 2010 gab es keine einzige Übernahme im Wert von 100 Millionen Euro oder mehr, zwischen 2010 und 2015 waren es insgesamt bereits 19. Allerdings kam es zu keinen Abschlüssen im Wert von mehr als einer Milliarde Euro. Im Jahr 2016 allerdings gab es allein 16 F&Ü-Geschäfte über 100 Millionen Euro, drei davon im Wert von über einer Milliarde Euro: Midea erwarb KUKA (4,6 Milliarden Euro), die China Three Gorges Corporation erwarb die größte deutsche Windenergieanlage Meerwind (schätzungsweise 1,6 Milliarden Euro) und Beijing Enterprises erwarb den Abfallverwerter EEW (1,4 Milliarden Euro). Von den Branchen und Sektoren her gehen weiterhin etwa die Hälfte der chinesischen Investorengelder in die Fertigungsindustrie, und dieser Wert wird wohl auch in Zukunft stabil bleiben. Zugleich werden die chinesischen Investoren ihr Interesse aber Schritt für Schritt auf Bereiche wie Medizin, Dienstleistungen, Umwelttechnik und Konsumgüter verlagern. So übernahm 2016 beispielsweise erstmals ein chinesisches Unternehmen eine deutsche Privatbank. Außerdem wächst die Rolle privat geführter chinesischer Unternehmen bei den Investitionen in Deutschland. 

Fusionen und Übernahmen sind zu beiderseitigem Nutzen 

Die Meinung der deutschen Bevölkerung zu Übernahmen durch chinesische Unternehmen kehrt sich immer mehr ins Positive. Die Zunahme von Großübernahmen im Jahr 2016 erzeugte in Deutschland allerdings einige Diskussionen. Nach eingriffen durch deutsche Ministerien gab es im Oktober des letzten Jahres zwei chinesische Übernahmen, die gestoppt wurden. Wang Wei betont, dass einige Argumente zu chinesischen Übernahmen jeder Grundlage entbehrten. Worauf chinesische Unternehmen bei Übernahmen besonderen Wert legten, seien Technologien, Märkte und Marken. Dabei verfolgten sie langfristige strategische Ziele, so Wang. Die in den letzten Jahren aufgekauften deutschen Tochterunternehmen entwickeln sich größtenteils hervorragend. Nicht wenige chinesische Investoren betätigen sich als "Serienaufkäufer". Es wird immer deutlicher, dass die überwiegende Mehrheit der chinesischen Übernahmen zum beiderseitigen Nutzen ist. 

Vor kurzem haben die Wirtschaftsweisen in ihrem neuesten Jahresbericht an Bundeskanzlerin Angela Merkel bekanntgegeben, dass der Gesamtwert chinesischer Direktinvestitionen in Deutschland 2015 bei etwa 2 Milliarden Euro lag, was jedoch nur 4,7 Prozent der Auslandsinvestitionen Chinas waren. Dieser Wert liegt noch recht weit hinter anderen Ländern und Regionen, wie der Schweiz (14,4%) den USA (28,1%) und der EU (60,8%). Der Bericht empfiehlt, dass Deutschland seine offene Haltung gegenüber chinesischen Investoren beibehalten solle. Die Bundesregierung solle mit aller Kraft einen offenen Marktzugang gewährleisten, da dies zu einer weiteren Verbesserung der internationalen Arbeitsteilung beitrage. 

Bei seinem Antrittsbesuch bei der Wirtschafts- und Handelsabteilung der Chinesischen Botschaft in Deutschland sagte Wang Weidong, dass sich die Wirtschaftskooperation zwischen China und Deutschland von traditionellem bilateralem Handel ausgeweitet habe zu einer Kooperation in den Bereichen Investitionen, Forschung und Entwicklung, regionaler Entwicklung und weiteren Bereichen, womit sie in eine wichtige "Aufwertungsphase" eintritt. Er wies darauf hin, dass sich die Weltwirtschaft nur langsam erhole. Eine neue Industrielle Revolution mit den Besonderheiten der Digitalisierung und Verlagerung in das Internet stehe in den Startlöchern, und die Unternehmen wie auch die Regierungen beider Länder hätten daher ein inneres Bedürfnis, die Kooperation auszuweiten. Aus dem Blickwinkel der Unternehmenskooperation ergänzen sich die Stärken der Unternehmen beider Länder, sie stellen eine Starke Kombination dar und sind ideale Partner in Bereichen wie digitaler Transformation und internationalisierter Wirtschaft. Mit Blick auf die nähere Zukunft werde die Zahl der gegenseitigen Investitionen weiterhin schnell anwachsen. Vor allem die Investitionen von kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie privatwirtschaftlichen Unternehmen werden weiter zunehmen. Unternehmen beider Seiten werden in immer mehr Segmenten wie Design, Forschung und Entwicklung, Tests, Service und Management immer enger zusammenarbeiten. 

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