10-02-2010 Beijing Rundschau
Brief einer Schülerin aus Shifang an Schüler der „Deutschen Botschaftsschule Peking“. Zwischen beiden Schulen besteht seit dem Erdbeben eine Partnerschaft

Brief einer Schülerin aus Shifang an Schüler der „Deutschen Botschaftsschule Peking". Zwischen beiden Schulen besteht seit dem Erdbeben eine Partnerschaft

 

Hallo liebe Schüler!

 

Ich bin eine Schülerin der Ying Hua Mittelschule der Stadt Shifang in der Provinz Sichuan. Beim Erdbeben vom 12. Mai verlor ich meine Schule, mein Zuhause und auch meine Mitschüler. Diese Katastrophe brannte in mein Herz tiefe Wunden, sodass ich lange dem Schatten der Ereignisse nicht entkommen konnte. Ich war zutiefst traurig, manchmal verlor ich sogar das Vertrauen in mich selbst; ich wurde abhängig und faul. Früher lachte ich viel und fröhlich, jetzt verfalle ich immer mehr in Trübsal und Depressionen. Mein ehemaliger Optimismus wich Schwermut Eigentlich hatte ich die Hoffnung für meine Zukunft schon aufgegeben, ich hatte angenommen, dass ich allmählich zugrunde gehen würde. Dann seid Ihr aufgetaucht, und es hat sich alles geändert. Ihr habt in meinem Herzen einen neuen Hoffnungsfunken entzündet.

 

Ihr habt mich nicht nur von meinem psychischen Leiden befreit, sondern Ihr habt mich materiell stark unterstützt. Was die Schule anbelangt, habt Ihr alles sorgfältig bedacht. Ihr habt für uns nicht nur Schultaschen und Federmäppchen gespendet, sondern uns auch eine Reihe von Büchern geschenkt. Hättet Ihr nur für einen Schüler EINE Schultasche und ein, zwei Bücher gespendet, wäre das für Euch natürlich nicht weiter schwer gewesen. Doch Ihr habt hunderten Schülern geholfen! Angenommen eine Schultasche kostet 10 RMB (10 RMB ca. 1 EUR, Anm. d. Übers.), dann ergibt das für mehrere hundert Schultaschen eine erschreckend hohe Zahl! Und dazu all die Bücher! Einige sind weltberühmte Werke, welche es bestimmt nicht unter zehn bis zwanzig RMB zu kaufen gibt. Zusammengerechnet ergibt das keine kleine Summe. Außerdem denke ich mir, dass Ihr dieses Geld nicht von Euren Eltern verlangt habt, sondern dass ihr es Euch Fen für Fen („Cent für Cent" Anm. d. Übers.) vom Mund abgespart habt. Wenn ich die neue Schultasche auf meinem Rücken trage und die neuen Bücher lese, durchflutet ein warmer Strom mein Herz. Gleichzeitig lässt mein Leid die Bilder vor meinen Augen verschwimmen.

Obwohl ich nicht weiß, wie Ihr ausseht, eines ist sicher: Ihr habt das Herz eines Engels. Mit Euren Taten habt Ihr alle erwärmt. Im Vergleich zu Euch merke ich erst, dass meine eigenen Handlungen bei weitem nicht einmal an ein Zehntel von Euren herankommen. Obwohl wir tausende von Meilen voneinander entfernt sind, finde ich dennoch, dass wir im Herzen gar nicht so fern voneinander sind. In der Zukunft werden wir uns bestimmt einmal begegnen.

 

Ich möchte Euch zu meinem Vorbild nehmen. Ich werde Euch nicht enttäuschen. Weil Ihr mich angespornt habt, werde ich mein Bestes geben, um jedem zu helfen, der Hilfe braucht. Eure Anteilnahme und Hilfe ist so großzügig. Obwohl ich das große Erdbeben erlebt habe, fühle ich überhaupt keine Angst mehr. Wirklich! Weil Ihr da seid da! Weil da jemand ist, der sich um mich kümmert und mich unterstützt. Ich danke Euch!

 

Ich wünsche Euch ein glückliches Leben und erfolgreiches Lernen!

Eure Tang Min

 

 

 
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