27-03-2009 Beijing Rundschau
Teil II: Feudale Leibeigenschaft unter Verbindung von weltlicher mit religiöser Herrschaft
 

Vor der demokratischen Reform im Jahr 1959 war Tibet eine Gesellschaft der feudalen Leibeigenschaft unter despotischer Herrschaft des Adels und der Klöster. Als Führer der Gelug-Sekte des tibetischen Buddhismus fungierte der 14. Dalai Lama, der nicht nur über die religiöse, sondern auch über die politische Macht verfügte, als Leiter der Regierung Tibets. Er war also der oberste Vertreter der feudalen Leibeigenschaft. Die drei größten Landbesitzer, die lokalen Verwaltungsbeamten, die Adligen und hochrangigen Lamas in den Klöstern sowie ihre Gehilfen, die einen Anteil von weniger als fünf Prozent der tibetischen Bevölkerung ausmachten, besaßen die meisten Produktionsmittel in Tibet. Aber die Leibeigenen und Sklaven, die mehr als 95 Prozent der tibetischen Bevölkerung ausmachten, besaßen weder Produktionsmittel noch persönliche Freiheit. Die Leibeigenenhalter geboten über Geburt, Heirat und Tod von Leibeigenen und Sklaven. Sie konnten die Leibeigenen und Sklaven nach Gutdünken kaufen und verkaufen, übergeben und eintauschen und konnten eine Schuld durch Leibeigene und Sklaven abtragen lassen. Die Halter von Leibeigenen und große Klöster in Tibet durften Gefängnisse gründen und dort die Leibeigenen grausam foltern. Statistiken zufolge besaß der Clan des 14. Dalai Lama 27 Gutshöfe, 30 Weiden und mehr als 6000 Sklaven, die in der Land- und Viehwirtschaft für ihn tätig waren. Die im alten Tibet gültigen Rechtsnormen, schriftlich fixiert im so genannten „Gesetzbuch mit 13 Artikeln“ und im „Gesetzbuch mit 16 Artikeln“ unterteilten die Menschen in drei Klassen und neun Ränge. Darin hieß es, dass das Leben einer Person von höchstem Rang so wertvoll sei, wie das Gewicht seines Körpers in Gold, während das Leben einer Person des niedrigsten Ranges nur den Wert eines Strohseils besaß.

Überblick über Besitz und Eigentum des 14. Dalai Lama und seines Clans.

 

Vor 1959 herrschte in Tibet das System der feudalen Leibeigenschaft unter einer Verbindung von weltlicher mit religiöser Herrschaft. Die Gesellschaft stand unter der strengen Kontrolle hochrangiger Mönche, Beamter und Leibeigenenhalter. Der Dalai Lama war damals nicht nur religiöser Führer, sondern auch der größte Leibeigenenhalter. Vor der demokratischen Reform im Jahr 1959 besaßen er und sein Clan 27 Gutshöfe, 30 Weiden und mehr als 6000 Sklaven, die in der Land- und Viehwirtschaft tätig waren. Durch die Sklaven wurden jährlich 33 000 ke (ein ke entspricht 14 kg) Hochlandgerste, 2500 ke Butter, 300 Kühe und Schafe, 175 Rollen Wollstoffe sowie mehr als zwei Millionen Tael tibetischen Silbers erwirtschaftet. Allein der Dalai Lama selbst besaß rund 10 000 Kleidungsstücke aus Seide und hochwertiger Wolle, sowie wertvolle Pelze, darunter rund 100 mit Perlen und Edelsteinen verzierte Umhänge. Bis 1959 hatte er mehr als 160 000 Tael Gold, 95 Millionen Tael Silber und mehr als 20 000 Schmuckstücke angesammelt.

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