Das chinesische Ministerium für Öffentliche Sicherheit (MPS) hat seit Anfang des Jahres 1.100 Self-Media-Accounts und 31 Websites geschlossen, die im Verdacht stehen, Trolling und Erpressung zu betreiben.
Das Ministerium erklärte, es sei bei 28 Fällen hart eingeschritten, in denen Online-Ghostwriters angeheuert wurden, um verleumderische Inhalte zu posten, und es habe 67 Personen verhaftet.
Über 80 Unternehmen und Organisationen wurden erpresst. Einige Verdächtige organisierten unter der Behauptung der "rechtlichen und sozialen Überwachung" umfangreiche Aktionen hinsichtlich bezahlter Kommentare oder Beiträge auf Social-Media-Plattformen wie Sina Weibo und WeChat, die monatlich etwa 400 Millionen beziehungsweise 1 Milliarde aktive Nutzer haben, berichtete China Central Television (CCTV). Sie stellten auch Dienstleistungen bereit, darunter bezahlte öffentliche Aktivitäten und das Löschen von Online-Inhalten, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen. In einer Erklärung beschuldigte das MPS die Verdächtigen der Erpressung, des Betrugs, illegaler Geschäfte, Verursachung von Unruhe, der Verleumdung und der Verletzung persönlicher Informationen, berichtet Xinhua. Einige Verdächtige wurden zu Haftstrafen verurteilt, andere stehen vor einem Gerichtsverfahren und bei den Übrigen werde ermittelt.
Zhu Wei, Professor an der China University of Political Science and Law, sagte, es sei ein guter Anfang, um die legale Regulierung der Aktivitäten im Cyberspace zu normalisieren. Solche Aktivitäten hätten das Recht der Internetnutzer auf Wissen und das rechtmäßige Management von Händlern ernsthaft verletzt, sagte Zhu gegenüber Global Times. Käufer von Dienstleistungen, die die Schwarzmarktkette fördern, müssten ebenfalls bestraft werden. Chinesische Behörden, einschließlich Strafverfolgungsbehörden und Marktregulierungsbehörden, sollten gemeinsam gegen ähnliche Straftaten im Internet vorgehen, sagte Zhu.
Die Cyberspace Administration of China (CAC), die Behörde des Landes für Internetangelegenheiten, hat eine gründliche Bereinigung der Self-Media gelobt, die auf Gerüchten basierende und bösartige Inhalte veröffentlichen. Im Rahmen einer Kampagne, die Ende Oktober begonnen hat, wurden mehr als 9.800 Self-Media-Accounts geschlossen oder bestraft. Die CAC traf sich mit Medienplattformen wie Baidu, Tencent, Sina und Jinri Toutiao und forderte sie auf, die Self-Media auf ihren Plattformen ernsthaft zu regulieren.
