Minimalisten sind Menschen mit einem übersichtlichen und einfachen Lebensstil. Sie behalten nur die nötigsten Sachen im Haushalt. So haben sie beispielsweise nur drei Shirts, zwei Hosen und ein paar weitere Kleidungsstücke im Schrank. Sie lehnen sinnlose Veranstaltungen ab und treffen nur besonders enge Freunde.

Sharon aus Foshan (Provinz Guangdong) ist Minimalistin und freiwillige Helferin im Umweltschutz. Sie hat sieben Jahre lang keine Klimaanlage eingeschaltet. Das ist für Einwohner der beinahe südlichsten chinesischen Provinz keinesfalls leicht. Denn dort ist das Wetter im Sommer heiß und schwül.

Seit zwei Jahren führt Sharon ein minimalistisches Leben. Sie geht jeden Tag um sieben für eine halbe Stunde Joggen und fährt nach dem Waschen zur Arbeit. Nächtliches Radfahren und Yoga-Übungen stehen bei ihr auf dem Abendproramm.

Auch die Möbelausstattung von Sharons 3-köpfiger Familie ist schlicht und einfach. Auf dem Esstisch stehen zwei Rosen in einer kleinen Glasvase. Nicht häufig genutzte Küchengeräte und Möbelstücke wurden an Freunde verschenkt. Unnötige Kleidungstücke und Schuhen wurden gespendet. Es sei auch bei ihr so, dass sie an vielen Sachen emotional hänge, gestand die Minimalistin. Sie sei aber froh, wenn sie daran denke, dass diese Gegenstände bei ihren neuen Besitzern besser genutzt werden können. Sharon ist der Ansicht, dass Umweltschutz und Minimalismus zusammenhängen. Durch tiefgehende Selbstanalyse sind sich Minimalisten über ihre eigenen Lebensziele im Klaren und sie verwenden die neugewonnene Zeit und Energie darauf, diese Ziele zu verwirklichen.

Glücklicherweise hat Sharon einen Ehemann gefunden, der ihre Wertvorstellungen teilt. Er fährt täglich 15 bis 20 Minuten mit dem Rad zur Arbeit und interessiert sich ebenfalls fürs Joggen.

Minimalisten legen wenigen Wert auf Quantität aber großen Wert auf Qualität. Damit genießen sie eine bessere Lebensqualität. Nach Sharons Ansicht spielen minimalistische Ideen auch eine gewisse Rolle in Berufsleben. Minimalisten lägen gerne Details bei Seite und fänden schneller den Kern der Arbeit, so Sharon.