17-12-2009 Beijing Rundschau Die Suche nach einem grünen Planet von Zhou Jianxiong
Die "CO2-arme Wirtschaft", dieser Aufsehen erregende Slogan der zunehmend auch in China populärer wird, ist im Grunde genommen ein Entwicklungskonzept, das auf einer effizienteren Energienutzung durch Minimierung von Umweltverschmutzung und Schadstoffemissionen basiert. Dieses Konzept wird allgemein als eine mögliche und wirksame Lösung zur Bewältigung der enormen Umweltschäden gesehen, unter denen China derzeit leidet. Seit drei Jahrzehnten wächst die chinesische Wirtschaft in außergewöhnlichem Umfang. Obgleich dieses Wachstum die Nation gestärkt und den Lebensstandard der Menschen verbessert hat, hat es in der Umwelt großen Schaden angerichtet. Mehr als die Hälfte der 20 verschmutztesten Städte weltweit liegen in China. Das Land ist eine der Hauptquellen für den weltweiten Treibhausgas- und Kohlenstoffdioxid-Ausstoß. Damit einher gehen viele weitere Einschnitte; Erschöpfung der Ressourcen, Verarmung der Bodenqualität, ungünstiger Wandel der klimatischen Verhältnisse - alles Stolpersteine auf Chinas Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, hat das Land verschiedene Maßnahmen getroffen. Es hat umweltschädliche Unternehmen geschlossen, energieeffiziente und sauberere Brennstoffe gefördert, Umweltsünder mit drastischen Strafen belegt und Wälder aufgeforstet. Und die Bemühungen zahlen sich aus: Nach einem neuen Bericht der UN habe China eine Führungsrolle bei der Entwicklung von Wind- und Solarenergie übernommen, die Gesamtleistung des Wirtschaftssektors der erneuerbaren Energien betrage 17 Milliarden Dollar. Eine Schätzung der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, Chinas Wirtschaftsplaner, berichtet von einer Senkung der CO2-Emissionen um 1,5 Milliarden Tonnen - pro Jahr - seit 2005. Noch erfreulicher ist die kluge und positive Resonanz aus der Bevölkerung: Eine wachsende Zahl von Chinesen hat die dringende Notwendigkeit des Umweltschutzes erkannt und beginnt jetzt, ein wirtschafts- und umweltfreundliches Leben zu leben, Autos zu fahren, die weniger Kraftstoff verbrauchen und weniger Schadstoffe absondern; die Nutzung von energieschluckenden Geräten wie Klimaanlagen und Aufzügen zu verringern, sich in Sparsamkeit zu üben. Die zunehmende Sensibilisierung der Menschen, die dennoch weiter vorangetrieben werden muss, wird einen bedeutenden Teil zu den Bestrebungen des Landes beitragen, die CO2-Emissionen stetig zu verringern. Kurz vor der UN-Klimakonferenz Mitte Dezember hatte China einen weiteren ambitionierten Schritt angekündigt: die CO2-Emissionen pro erwirtschaftetem Yuan um 40-45 Prozent zu senken im Vergleich zu 2005. Diese Entwicklung schließt sich der 47-prozentigen Reduzierung des Wertes von 2000 bis 2005 an. Während dieser kühne und entschlossene Schritt einerseits begrüßt wird, zeigen sich einige Gelehrte in Sorge darüber, dass die Entwicklung auf Kosten der Wirtschaft stattfinden und die Wachstumsrate gar ins Minus bringen könnte. Ohne Frage ist der angekündigte Plan und der einzuschlagende Weg eine schwierige Entscheidung. Das gesteckte Ziel zu erreichen wird alles andere als einfach werden angesichts der Bedürfnisse der Bevölkerung und des Fehlens finanzieller und technischer Mittel. Doch die Regierung blickt entschlossen in die Zukunft und zeugt vom Engagement des Landes, zusammen mit der Weltgemeinschaft dem Klimawandel zu begegnen. Um einen grünen Planeten zu erhalten. Für uns und alle kommenden Generationen.
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