05-08-2014
International
Vorwürfe an Menschenrechtler: Kritik an China oberflächlich und intolerant
von Wa Chunfang

Zweifellos ist die Menschenrechtslage ein bedeutendes Kriterium,  an dem sich die gesamte oder ein Teil einer Zivilisation bewerten lässt. Aus diesem Grund beurteilen  manche Länder und Menschenrechtsorganisationen die Menschenrechtslage in anderen Staaten von oben herab und äußern ungerechtfertigte Vorwürfe. Einige dieser Vorwürfe haben einen wohlwollenden Hintergrund, andere werden aus böser Absicht geäußert. Ganz gleich, um welche Art Vorwurf  es sich handelt, so haben die Kritiker alle einen wichtigen Punkt, absichtlich oder unabsichtlich, übersehen. Nämlich, dass die wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen sich in jedem Land, jeder Nation und jeder Region stark unterscheiden. Das Konzept der Menschenrechte ist von Volksgruppe zu Volksgruppe ein anderes. Vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungsniveaus beeinflussen auch die Denkweise, Sitten und Bräuche sowie das bestehende Gesellschaftssystem die Ansichten darüber, welche Bereiche unter den Schutz der Menschenrechte fallen und welche nicht.

Menschenrechtler beurteilen und kritisieren also aus ihrer eigenen Perspektive heraus und helfen damit nicht, Probleme zu lösen. Ganz im Gegenteil zeigt sich ein Widerspruch zwischen ihrem Ziel und der von ihnen benutzten Methode, ein Beweis dafür, dass Menschenrechtler unweigerlich mit Nachteilen in der Diskussion rechnen müssen.

Es ist gleichermaßen problematisch, jemanden unberechtigterweise wegen seiner Ideologie, Lebensweise oder seinem Gesundheitszustand an den Pranger zu stellen, wie Kritik an der Nichteinhaltung von Menschrechten zu üben.

Zum einen fehlt es den Kritikern an Objektivität. Wenn sie Details überbewerten, die Realität hinter dem äußeren Schein nicht erkennen können, bereits erzielte Fortschritte übersehen und Chinas Geschichte nicht kennen, dann erweist sich ihre Kritik als unzutreffend.

Kritik zeichnet sich dann durch eine starre und oberflächliche Perspektive aus. Der momentane Zustand des kritisierten Landes wird als unveränderliche Eigenschaft betrachtet und nicht als Teil eines laufenden Entwicklungsprozesses. Kritiker übersehen, was sich bereits verändert hat. Außerdem analysieren sie die komplexe Verflechtung aus äußerer Erscheinung und innerem Wesen nicht, sondern interpretieren den äußeren Anschein als Spiegel der Realität. Das liegt daran, dass sich die Kritiker in einem psychopathologischen Zustand befinden. Es mangelt ihnen an Toleranz, daher können sie die Welt in ihrer Tiefgründigkeit und Großartigkeit nicht so wahrnehmen, wie sie wirklich ist. Und die Toleranzfähigkeit eines Menschen, einer Gesellschaft oder einer Kultur zeigt auch die Grenzen der eigenen Erkenntnisfähigkeit und Entwicklung auf.

Selbst wenn Menschenrechtler richtig urteilen und das Wesen eines Problems begriffen haben, ist es doch so, dass ihre Kritik dem Wunsch nach einer besseren Einhaltung der Menschrechte zuwiderläuft. Unter den Kritikern gibt es jene mit klaren und wohlwollenden Absichten, die von ganzem Herzen hoffen, dass Menschen ein besseres Leben führen könnten. Dieses Phänomen kann man mit einem chinesischen Sprichwort  beschreiben: „Die Absicht ist gut, schadet aber der Sache." Allerdings steckt hinter mancher Kritik auch eine negative Absicht.

In jeder Kultur sind Vorwürfe und Tadel nicht die beste Art, mit anderen zu kommunizieren und zu helfen. Vorwürfe und Tadel  schaden den Beziehungen, sie erzeugen Widerstand und Hass, der sich wiederum negativ auswirkt.

Kommunikation zwischen Individuen und Familien funktioniert auf diese Weise, gleiches gilt für Nationen und Länder. Eine Verbesserung der Menschenrechtslage kann es nicht ohne den Respekt vor der Verschiedenartigkeit der Kulturen, Gesellschaften, Familien und Individuen geben.

Wenn Menschenrechtler wirklich Chinas Menschrechtssituation verbessern wollen, sollten sie ihren Blick auf den Anspruch der Bevölkerung an Entwicklung und Fortschritt und die Bemühungen Chinas, diese zu verwirklichen, richten. Mit Verständnis und Ermutigungen können sie China tatsächlich dabei helfen, die Menschenrechtslage im Land zu verbessern.