„Aufklärung markiert einen Einstieg in die Geschichte des Denkens. Vernunft begründete die Freiheit des Einzelnen zur Selbstbestimmung. Dies führt zur Garantie der Menschen- und Bürgerrechte", sagt Westerwelle.
Der Bundesaußenminister näherte sich dem Thema auch aus der Perspektive der Bildungsanstrengungen in China und Deutschland. Bildung sei nicht nur der Schlüssel für ein wertbestimmtes Leben. Bildung stärke Toleranz und Offenheit, und mache stark gegen Diskriminierung und Vorurteile. Von der Bildung jedes Einzelnen profitiere die ganze Gesellschaft, sagte Westerwelle. An deutschen Universitäten lernten derzeit mehr als 25 000 chinesische Studentinnen und Studenten. Es ist dies die größte Gruppe ausländischer Studierender in Deutschland. Es bestehen mehr als 400 Hochschulkooperationen zwischen deutschen und chinesischen Hochschulen. "Der Bildungshunger der Chinesen, ihre Bereitschaft, Anstrengungen auf sich zu nehmen, ihre Lust am Wettbewerb sind für uns ein bewundernswertes Vorbild", so Westerwelle.
Nach der Eröffnungszeremonie sprachen die Macher der Ausstellung im Rahmen einer Podiumsdiskussion über die Genese der Ausstellung, die Orte der Galerien und Sammlungen, aus denen die ausgestellten Kunstwerke stammen, und thematisierten die Gründe, die zur Wahl des Ausstellungsthemas geführt haben. Sechs Museumsdirektoren, namentlich Lü Zhangshen, der Direktor des National Museum of China, Fan Di'an vom National Art Museum of China, Chen Xiejun vom Shanghai Museum, Michael Eissenhauer, Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Martin Roth, Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und Klaus Schrenk, Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München, meldeten sich zu Wort. Sie erörterten die Bedeutung des Begriffs Aufklärung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und sprachen über die Beziehungen der bildenden Kunst zur Aufklärung.
Das Programm wird von der deutschen Stiftung Mercator gemeinsam mit dem National Museum of China organisiert. Es besteht aus fünf Dialogblöcken und umfasst die gesamte Dauer der Ausstellung von Frühling 2011 bis Frühling 2012, die von den Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München in Zusammenarbeit mit dem National Museum of China in Beijing veranstaltet wird. Außer den fünf Dialogblöcken „Geschichte der Ausstellung", „Aufklärung und Kunst", „Aufklärung und ihre chinesische Geschichte", „Aufklärung und Moderne" und „Aufklärung und Wissenskulturen", die im Abstand von rund zwei Monaten stattfinden, gibt es noch verschiedene Salons zum Thema, in denen deutsche und chinesische Intellektuelle sich in kleinerem Rahmen über philosophische, gesellschaftliche und künstlerische Aspekte austauschen.
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