Bei vielen neuen Energietechnologien ist der internationale Wettbewerb bereits stark ausgeprägt. Dies gilt es zu erhalten und durch weitere Harmonisierung und offenen Gestaltung von Standards zu fördern. Zusätzliche Innovationen und Erkundungen neuer Optionen können im nationalen und internationalen Rahmen gezielt gefördert werden.
Die weiträumige Anwendung von erneuerbaren Energie- und Umwelttechnologien hängt auch von regulatorischen und institutionellen Rahmenbedingungen ab. Klare Ziele für die Verbreitung der neuen Technologien und Zuordnung der Verantwortung für deren Umsetzung schafft Vertrauen in den wachsenden Markt. Transparenz bei der Umsetzung erlaubt es allen Ländern voneinander zu lernen - was funktioniert, und was verbessert werden kann - um Verzögerungen bei der Verbreitung zu verhindern.
Im Falle von kleineren oder ärmeren Entwicklungsländern stehen andere Herausforderungen im Vordergrund. Während China zum Beispiel bereits 40 Prozent der weltweiten Solar Panels herstellt, werden Energie- und Umwelttechnologien in anderen Ländern noch größtenteils importiert. Anpassung an die lokalen Anforderungen und eigene Produktion sind dort oft wichtig, um eine Verbreitung zu ermöglichen - und sind Ziel von Konzepten wie der „low-carbon innovation centers".
China kann mit seiner wachsenden technologischen Kompetenz und als Investor großer Devisenreserven (sovereign wealth funds) eine Schlüsselrolle bei dem Übergang vieler Länder zu einer green economy einnehmen.
Wie kann man heute die internationalen Verhandlungen bezüglich Klimawandel fördern? Können die Teilnehmer an den bevorstehenden Klimagipfeln in Bonn und Cancun in Mexiko ihre gemeinsamen Interessen finden und ein verbindliches Kommuniqué erzielen?
Die meisten Länder unternehmen nationale Anstrengungen zum Klimaschutz. Deswegen stellt sich die Frage: Wie kann internationale Zusammenarbeit dazu beitragen, dass nationale Maßnahmen beschleunigt und ambitionierter werden. Dafür gibt es klare Vorschläge und Mechanismen. Die "International Cooperative Conference on Green Economy and Climate Change" hat gezeigt, dass Länder bereit sind, konkrete und pragmatische Lösungen zu finden.
Innenpolitische Probleme und die globale Finanzkrise haben die USA und Europa geschwächt. Damit ergibt sich für China die Chance und zugleich Verantwortung eine führende Rolle bei der Gestaltung der internationalen Klimazusammenarbeit einzunehmen.
Viele Chinesen, die in Deutschland waren, sind von der Mülltrennung in Deutschland sehr beeindruckt. Mülltrennung zeige das hoch entwickelte Umweltschutzbewusstsein der Deutschen. China sieht Deutschland als ein Vorbild für den Umweltschutz. Können Sie der chinesischen Regierung einige Vorschläge unterbreiten, wie man die Bürger anleiten kann, sich im Alltag mehr um Umweltschutz zu kümmern?
Ich hatte in der Schule über Mülltrennung gelernt, und damals zu Hause darauf bestanden, dass auch wir den Müll trennen. So ist also Bildung und Ausbildung ein Grundstein für den Erfolg. In der Zwischenzeit ist meine Mutter viel konsequenter als ich. Hoffentlich können wir zusammen mit China lernen, wie man einen ähnlichen Erfolg bei Energieverbrauch und Klimaschutz erreichen kann.
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