Die neueste Untersuchung des US-Justizministeriums gegen den chinesischen Telekommunikationsausrüstungshersteller ZTE wegen angeblicher Bestechung ist einem Brancheninsider zufolge nichts anderes als ein weiterer mutwilliger Schritt der Unterdrückung, mit dem die USA die „Langarm-Gerichtsbarkeit" als Waffe benutzt, um einem Konkurrenten zu schaden.

Für ZTE, dem nach den anhaltenden Unterdrückungsversuchen durch die USA vor drei Jahren ein starkes Comeback als zweitstärkster 5G-Akteur in Chinas 5G-Industrie gelungen war, werde die aktuelle US-Untersuchung vorerst keine ernsthaften Auswirkungen haben, sagte Xiang Ligang. Der erfahrene Branchenexperte sagte in einem Kommentar zu einem NBC-Bericht, dass es der Untersuchung an Details fehle.

NBC hatte am Freitag mit Berufung auf zwei Personen, die in der Angelegenheit informiert seien, berichtet, dass ZTE derzeit einer neuen und gesonderten Untersuchung wegen Bestechung durch das US-Justizministerium unterliege. Der Bericht enthielt jedoch keine genaueren Details zu dieser neuen Untersuchung.

„Die Untersuchung ist, sofern sie überhaupt wahr ist, eine weitere typische Anwendung der Langarm- Gerichtsbarkeit-Taktik, die die USA nutzen, um gegen ausländische konkurrierende Unternehmen vorzugehen", erklärte Xiang Ligang am Samstag der Global Times. Des Weiteren hätten sich bereits viele Untersuchungen als unbegründet erwiesen. Es mangele nicht an Beispielen für dieses Vorgehen der USA, wie zum Beispiel gegen das französische Unternehmen Alstom oder den chinesischen Technologieriesen Huawei.

Ein ZTE-Vertreter machte klar, dass sich das Unternehmen voll und ganz der Erfüllung seiner rechtlichen und Compliance-Verpflichtungen verschreibe. Die Priorität der Führung von ZTE sei es, das Unternehmen zu einem vertrauenswürdigen und zuverlässigen Geschäftspartner auf dem globalen Markt zu machen. ZTE sei zudem stolz auf die enormen Fortschritte, die es gemacht habe, berichtete NBC. Laut dem Bericht gibt es Dokumente, die zeigen, dass der Verhaltenskodex von ZTE seine Mitarbeiter daran hindert, in China oder im Ausland Bestechungsgelder zu zahlen oder anzunehmen.

ZTE, das von der US-Regierung in den Jahren 2017 und 2018 mit einer Geldstrafe von etwa 2,3 Milliarden US-Dollar belegt worden war - mehr als das Dreifache seines gesamten Jahresgewinns 2017 - hat nach Überwindung dieses schweren Rückschlags ein beeindruckendes Comeback samt steigenden Aktienkursen geschafft.

Xiang sagte, dass ZTE über technologisches Know-how sowie Kosteneffizienzvorteile verfüge und durch den Wettbewerb auf dem Markt immer stärker geworden sei.