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Vereinte Nationen rufen zur Seenotrettung im Mittelmeer auf

  ·   2019-07-30  ·  Quelle:german.china.org.cn
Stichwörter: UN;Mittelmeer;Rettungsaktionen
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Einige hohe UN-Beamte haben zu entschlossenen Rettungsaktionen im Mittelmeer aufgerufen, nachdem einem Schiffbruch vor der libyschen Küste bislang 66 Menschen zum Opfer gefallen sind. 

Rettungsaktionen (Archivfoto) 

150 der vermutlich bis zu 400 an Bord befindlichen Menschen konnten bislang gerettet werden. Mit weiteren Todesopfern wird jedoch gerechnet.

Die UN-Flüchtlingsorganisation (UNHCR) geht von vermutlich 150 Ertrunkenen aus und bezeichnet das Unglück als “das schlimmste dieses Jahres im Mittelmeer."

Ein Überlebender der Katastrophe aus Eritrea berichtete, dass alle Opfer Frauen gewesen seien, nur zwei Mädchen seien gerettet worden.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte in einem Tweet, dass er "entsetzt" sei über das Unglück und "sichere, legale Wege für Emigranten und Flüchtlinge" fordere.

Sein Kommentar fand Widerhall in den Stellungnahmen der Leiter des UNHCR, Filippo Grandi, und des UN-Kinderhilfswerks, Henrietta Fore, die zugleich ein Ende der willkürlichen Internierung von Flüchtlingen und Immigranten in Libyen verlangten.

Auf einer Pressekonferenz der UNHCR sagte am Freitag ein Sprecher der Organisation, dass der große Verlust an Menschenleben die "schreckliche Dringlichkeit" unterstreiche, die Seenotrettung wieder aufzunehmen und das "Leiden der tausenden von Flüchtlingen und Emigranten in libyschen Konflikten zu erleichtern."

Zwei Hilfsorganisationen, die Ärzte ohne Grenzen (MSF) und SOS Mediterranean, haben letzte Woche angekündigt, die Rettungsaktionen mit einem neuen Rettungsschiff wieder aufzunehmen.

Im Dezember hatten die Organisationen den Einsatz ihrer Rettungsschiffe nach Kritik der italienischen Regierung zunächst eingestellt, die Rettungsaktionen aber vor einigen Tagen wieder aufgenommen.

Im März hatte die Europäische Union ihre Such- und Rettungsaktivitäten bedeutend reduziert. Zuvor hatten Marine- und Küstenwacheeinheiten Patrouillenfahrten im Mittelmeer durchgeführt.

Diese Aufgabe wurde weitgehend an die libysche Küstenwache übergeben, die von Hilfsgruppen jedoch als brutal kritisiert wird. Ärzte ohne Grenzen führen ins Feld, das Libyen kein sicheres Land sei und Emigranten dazu zwänge, in Flüchtingslager zurückzukehren, in denen unannehmbare Bedingungen herrschten.

Der Sprecher des UNHCR unterstrich die Forderung der Organisation nach zusätzlichen Hilfsmaßnahmen, darunter dem Ausweisen von Siedlungsgebieten und sicheren Wegen aus Libyen für gefährdete Personen, sowie Maßnahmen, die der Bekämpfung des Menschenhandels dienten.

Die Zahl derjenigen, die gegenwärtig in libyschen Flüchtlingslagern festgehalten würden, beliefe sich auf rund 10.000, so der beim UNHCR für Libyen zuständige Roberto Mignone.

Während die offiziellen Flüchtlingslager gravierend überbelegt seien, fänden Folter und Mißbrauch, die von Medien berichtet würden, in von Menschenhändlern betriebenen Geheimlagern statt. Dort würde von Emigranten Geld erpresst werden, bevor diese auf hochseeuntüchtige Boote gepackt würden, die mit zu wenig Treibstoff versehen seien, um nach Europa zu gelangen.

Nach Angaben des UNHCR seien dieses Jahr - den Schiffbruch vom Donnerstag nicht eingerechnet - bereits 423 Menschen beim Versuch ums Leben gekommen, Italien über das Mittelmeer zu erreichen. Das jüngste Unglück wird diese Zahl vermutlich auf über 600 steigen lassen.

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