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„Verstärkte Kooperation ist der wichtigste Trend der chinesisch-deutschen Beziehungen“

  ·   2018-05-25  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Angela Merkel;Deutschland
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Am 24. Mai ist die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel für einen zweitägigen Staatsbesuch in Beijing eingetroffen. Es ist die erste China-Reise Merkels seit ihrer Wiederwahl und der elfte Besuch in ihrer Funktion als Bundeskanzlerin.  

In den letzten Jahren befinden sich die chinesisch-deutschen Beziehungen in einer sehr guten Phase: hochrangige gegenseitige Besuche zwischen führenden Persönlichkeiten beider Länder sind rege und die pragmatische Zusammenarbeit trägt in allen Bereichen reiche Früchte. Die häufigen China-Reisen von Merkel – fast in jedem Jahr – sorgen dafür, dass die bereits sehr guten Beziehungen zwischen beiden Ländern immer enger werden. Doch welche Erfolge können bei diesem Besuch erwartet werden? Mit welchen Chancen und Herausforderungen werden die chinesisch-deutschen Beziehungen in der nächsten Phase konfrontiert sein? Auf diese und weitere Fragen antwortete Yang Xiepu, Direktorin des chinesisch-deutschen Kooperationszentrums der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften kürzlich bei einem Exklusivinterview mit Beijing Rundschau. 

Beijing Rundschau: Vor dem Hintergrund des Handelsstreits zwischen China und den USA sowie der veränderten Beziehungen zwischen Europa und den USA beginnt Merkels ihre 11. China-Reise. Welche Bedeutung hat diese Reise und welche Erfolge sind zu erwarten? 

Yang Xiepu: China und Deutschland sind die wichtigsten Initiatoren und Unterstützer des internationalen freien Handelssystems. Gegenwärtig kommt es weltweit überall zu Handelskonflikten, und die europäisch-amerikanischen Beziehungen sehen inzwischen auch ganz anders aus als früher. Aus diesem Anlass stehen wichtige Themen auf der Agenda des Besuchs, wie zum Beispiel die Lösung der Handelskonflikte, der gemeinsame Schutz der für alle offenen Weltwirtschaft und des freien Handels im Rahmen des internationalen Handelssystems sowie die weitere Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland bzw. Europa in mehreren Bereichen.  

Es wird damit gerechnet, dass beide Seiten sich gemeinsam für die Bekämpfung des Protektionismus, die Wahrung des internationalen Handelssystems sowie die Lösung aller eventuellen Handelskonflikte im Rahmen des internationalen multilateralen Systems der WTO aussprechen werden. Das Treffen führender Persönlichkeiten beider Länder wird die Entwicklungsrichtung der chinesisch-deutschen Beziehungen für die nächsten Jahre prägen und Schwerpunkte setzen. Die Wirtschaftsdelegation, die Merkel bei ihrem China-Besuch begleitet, wird konkrete Kooperationsprojekte mit betreffenden chinesischen Unternehmen ausbauen. Ferner soll die Aufmerksamkeit auch auf einige andere Bereiche gerichtet werden, wie etwa die chinesisch-europäische bilaterale Investitionsvereinbarung, einen jeweils gleichberechtigten Marktzugang für deutsche und chinesische Unternehmen sowie konkrete Projekte zwischen beiden Ländern im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative.  

Worauf steuern die chinesisch-deutschen Beziehungen von diesem neuen Ausgangspunkt aus zu? 

Im Jahr 2018 wurden in China die neuen politischen Führungspersönlichkeiten gewählt, und für Merkel begann ihre vierte Amtszeit als Bundeskanzlerin, was bedeutet, dass sich die chinesisch-deutschen Beziehungen an einem neuen Startpunkt befinden. Im Großen und Ganzen wird sich der zurzeit gute Trend bei der Kooperation auch in Zukunft weiter fortsetzen. Beide Seiten sollten die Zusammenarbeit in der Wirtschaft und im Handel verstärken, stabilisieren und die Führungsrolle bei der Zusammenarbeit zwischen China und Europa übernehmen. Darüber hinaus gilt es, die bilaterale Zusammenarbeit in allen Bereichen einschließlich des kulturellen Austausches zu vertiefen und auszubauen. Jedoch kommt es zwischen beiden Ländern – aufgrund ihrer unterschiedlichen Geschichte, Kultur und politischen Systeme – auch immer wieder zu offenen Fragen und Konflikten. Hinzu kommt auch, dass sich Chinas Stellung und Einfluss auf internationaler Bühne immer weiter erhöht, während die politische Lage innerhalb Deutschlands und Europas sich immer weiter verändert. Darüber hinaus werden der Umfang und die Tiefe der beiderseitigen Kontakte und Zusammenarbeit immer weiter ausgebaut. An diese neuen Situationen und Umfelder sollten sich beide Seiten aktiv anpassen und mit ihnen umgehen lernen, um Probleme durch Verhandlungen und Dialoge zu lösen. Nur so können die Beziehungen zwischen China und Deutschland noch reifer werden.  

Gibt es noch andere Faktoren, die die chinesisch-deutschen Beziehungen beeinträchtigen? Was sollten beide Länder dagegen tun? 

Aufgrund der Differenzen beider Länder hinsichtlich ihrer Geschichte, Kultur, Politik, Wirtschaft, Rechtssysteme und Wertvorstellungen sind wir häufig unterschiedlicher Meinung. Zum Beispiel ist es oft zu sehen, dass die Berichterstattung der deutschen Medien über China ziemlich negativ ist. China und Deutschland sollen ihre gegenseitigen Kenntnisse und Kontakte steigern, Verständnis und Toleranz mehren sowie Missverständnisse und Vorurteile überwinden, damit die umfassende chinesisch-deutsche strategische Partnerschaft gefördert wird.  

Die Kooperation bildet die Hauptrichtung der chinesisch-deutschen Beziehungen, doch Probleme und Konflikte sind unvermeidbar, wie die einstigen Bedenken der Deutschen gegenüber der Seidenstraßen-Initiative und die Investitionsbeschränkungen gegen chinesische Unternehmen in Deutschland. In diesem Punkt sollten beide Seiten weitblickend agieren, gegenseitige Anliegen berücksichtigen, ihre einander ergänzenden Stärken voll zur Entfaltung bringen, den Fokus auf die Zusammenarbeit richten und den Kuchen der Zusammenarbeit immer größer machen, um ihn schließlich fair zu teilen. 

LINKS:

Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24, 100037 Beijing, Volksrepublik China


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