22-04-2009 Quelle: Nanfang Weekend Belebt sich Chinas Immobilienmarkt wirklich? Von Wang Xiaoqiao, Huang He, Wu Libo und Lei Yan
Dank Rabatte beim Wohnungskauf und dem Konjunkturpaket der Regierung hat sich der Immobilienmarkt seit dem Frühlingsfest belebt.
Deutlich mehr Verkaufsabschlüsse Anfang Februar, das Frühlingsfest war gerade vorbei, rief das Aufbaukomitee der Stadtregierung von Beijing einige wichtige Immobilienentwickler zu einem Treffen zusammen. Die Branche wurde dazu ermutigt, an der Kampagne „Frühling belebt das Immobiliengeschäft" teilzunehmen. Die Regierung hofft, dass die Entwickler den Preis senken, um so dem schleppenden Absatz an Wohnungen zu begegnen. Nur einen Monat später ist der Wunsch des Aufbaukomitees erfüllt worden: im Februar seien insgesamt 20 000 Wohnungen verkauft worden, doppelt so viele wie im Januar. Im März waren es dann 36 774, eine Steigerung um 80 Prozent im Vergleich zum Februar. Was den Verbrauchern allerdings einen Schrecken versetzt, ist die Tatsache, dass einige Anbieter die Belebung des Marktes gleich wieder für Preiserhöhungen genutzt haben. Wie in Beijing so ist die Zahl verkaufter Wohnungen auch in anderen chinesischen Metropolen über Nacht angestiegen. In Beijing, Shanghai und Shenzhen sind im ersten Quartal 2009 jeweils doppelt so viele Wohnungen verkauft worden wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Vertragsvolumen im März entspricht fast den Rekordzahlen vom März 2007. Und sogar in der westchinesischen Metropole Chongqing beläuft sich die Gesamtfläche des verkauften Wohnraums auf über sechs Millionen Quadratmetern. „Es ist fast unmöglich, eine Wohnung aus zweiter Hand zu kaufen", sagt Jia Liang. Jia hat einen Monat lang Wohnungen besichtigt. Jedes Mal, wenn er sich entschlossen hatte, die entsprechende Wohnung zu kaufen, wurde ihm mitgeteilt, dass die Wohnung bereits verkauft sei. Statistiken des Beijinger Verbandes der Immobilienhändler zufolge beträgt das Verkaufsvolumen bei Wohnungen aus zweiter Hand im ersten Quartal in Beijing 36 000 Einheiten, was einer Verdoppelung der Wohnungsverkäufe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.
Wer kauft derzeit Wohnungen? Welches Käuferprofil steckt hinter diesem riesigen und plötzlich angewachsenen Verkaufsvolumen? In einem gut frequentierten Verkaufsbüro eines Immobilenentwicklers in Beijing hat der Reporter eine 20-jährige Studentin getroffen. Sie sagt, dass ihre Eltern eine Wohnung in der Nähe der Hochschule kaufen möchten, die sie besucht. „Nächstes Jahr werde ich mein Examen machen. Wenn ich hier ein Apartment kaufe, brauche ich nicht mehr umzuziehen. Im vergangenen halben Jahr sind meine Eltern vielmals zwischen Beijing und meiner Heimat hin und her gereist. Endlich haben wir hier was Passendes gefunden. Ich hätte nicht gedacht, dass die Apartments in dieser Gegend so begehrt sind. Ob ich diesmal schon meine Traumwohnung gefunden habe, ist noch nicht klar", sagt sie mit einem Seufzer. Nach einer Umfrage erwerben 80 Prozent der Käufer dieses Immobilienprojekts ein Apartment, damit sie oder ihre Kinder dort den ersten Hausstand nach der Hochzeit gründen können. Alle Apartments sind zwischen 80 bis 100 Quadratmetern groß und somit bestens für junge Ehepaare geeignet. Beim Markt für Immobilien aus zweiter Hand ist die Situation ganz ähnlich. Statistiken von Lianjia-Maklerbüro (chinaweit das größte Maklerbüro für Immobilien aus zweiter Hand) zeigen, dass 40 Prozent der Käufer im Markt für Immobilien aus zweiter Hand in Beijing unter 30 Jahre alt sind. Das jugendliche Alter der Käufer und die Kategorie der verkauften Wohnungen zeigen, dass sich all diejenigen noch nicht wieder auf dem Immobilienmarkt engagiert haben, die sich eine Wohnung als Wertanlage anschaffen. Denn auch einer Marktanalyse des Zhongyuan-Maklerbüros zufolge erwerben 90 bis 95 Prozent ihrer Käufer zum ersten Mal eine Immobilie.
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