02-03-2009 Beijing Rundschau Beschluss zur Förderung der Logistikbranche von Zeng Wenhui
Beijing Rundschau: Wie entwickelt sich die chinesische Logistikindustrie? Welches sind die hauptsächlichen Probleme der Branche? He: Derzeit herrscht ein Gleichgewicht zwischen den drei Kategorien von Anbietern auf dem Logistikmarkt: ausländische, inländische staatseigene und inländische private Logistikunternehmen. Jede dieser Gruppen hat ihre eigenen Stärken. Ausländische Unternehmen haben einen Vorteil in Bezug auf den internationalen Warentransport. In ländlichen Gebieten und bei lokalen Logistikdienstleistungen sind hingegen chinesische Unternehmen konkurrenzfähiger. Probleme ergeben sich in vier Bereichen: die Nachfrage nach Logistik ist noch nicht groß genug. Vorwiegend Industriebetriebe haben Bedarf an Logistikdienstleistungen. Die meisten Unternehmen haben jedoch ihre eigene Logistikabteilung, so dass die auf Logistik spezialisierten Unternehmen keinen großen Markt finden. Zweitens ist die professionelle Dienstleistungsfähigkeit vieler Logistikunternehmen schwach. Viele Logistikunternehmen befinden sich noch in der Wachstumsphase. Drittens sind die Einrichtungen und Anlagen noch nicht gut aufeinander abgestimmt und nur mangelhaft untereinander vernetzt, wodurch die Entwicklung der Logistikindustrie behindert wird. Viertens war die Förderung der Logistikbranche bislang kein Schwerpunkt der Regierungspolitik. Zudem ist die Infrastruktur vor allem auf dem Land nur unzureichend entwickelt.
Beijing Rundschau: Der ländliche Markt hat für die Förderung der Inlandsnachfrage eine große Bedeutung. Allerdings beklagen viele Unternehmen, dass die Anlieferung von Haushaltsgeräten für Konsumenten in ländlichen Regionen zu wenig Gewinn abwirft. Wie lässt sich der Logistikmarkt auf dem Land besser entwickeln? He: Logistik auf dem Land ist wirklich ein wichtiges Glied in der Lieferkette, aber eben auch ein sehr schwach entwickeltes. Der Beschluss des Staatsrats spricht auch vom Aufbau eines Logistiksystems auf dem Lande. Meiner Meinung nach wird China in Zukunft bestimmt mehr Gewicht auf den Ausbau der Logistik in ländlichen Regionen legen. Die Regierung wird dazu noch ein Regelwerk ausarbeiten. Das schwächste Glied der Versorgungskette ist das lückenhafte Logistiknetzwerk. Aber die Unternehmen der China Post Gruppe haben in den letzten Jahren bereits einen wichtigen Beitrag zum Ausbau der Strukturen geleistet. Denn die China Post ist flächendeckend im Land vertreten. Sie kann in Sachen Logistik eine noch größere Rolle spielen.
Beijing Rundschau: Können Sie dank der umfangreichen Unterstützung durch den Staat schon heute davon träumen, dass in China bald ein großes Logistikunternehmen wie UPS und DHL entstehen wird? He: Das ist ein gemeinsamer Wunsch von uns allen. Aber angesichts der gegenwärtigen Lage kann man noch nicht so optimistisch sein. Denn der Abstand ist noch sehr groß. Ein Beispiel: allein das Unternehmen UPS verfügt über 600 Flugzeuge, während es in China in allen Logistikunternehmen insgesamt nur 60 bis 70 Flugzeugen für den Transport von Gütern gibt. Deshalb liegt noch ein langer Weg vor uns, bis es in China ein Unternehmen wie UPS und DHL geben wird. Am wichtigsten ist, dass die Logistikbranche in China die Ansprüche der chinesischen Volkswirtschaft an eine leistungsfähige Transportindustrie erfüllen kann. Durch den Beschluss zur Regulierung und Belebung der Logistikindustrie kann der Marktanteil chinesischer Unternehmen erhöht und ihre Dienstleistungsfähigkeit verbessert werden. Dies wird es langfristig ermöglichen, ein großes Logistikunternehmen mit internationaler Konkurrenzfähigkeit zu schaffen.
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