16-02-2009 Quelle: Nanfang Weekend Chery schaltet einen Gang runter... von Liu Ding
Das ungeschriebene Gesetz
Die Rezession hat die Gewinne schmelzen lassen. Die Strukturprobleme der Automobilindustrie sind klar zu Tage getreten. Warum kann die heimische Autoindustrie den Herausforderungen der Krise nicht annähernd so erfolgreich begegnen wie die Joint-Ventures? Forschung und Entwicklung sind die Schwachpunkte von Chinas Automobilindustrie. Nehmen wir zum Beispiel Chery: die Entwicklung neuer Produkte sollte in Kooperation mit den Zulieferfirmen geschehen. Bei der Entwicklung neuer Produkte können Zulieferer in China allerdings kein Geld verdienen. „Das ist ein ungeschriebenes Gesetz in Chinas Automobilindustrie", sagt ein Manager bei Chery, der anonym bleiben möchte. „Wenn das Unternehmen ein neues Auto auf den Markt bringen möchte, bezahlt es seinen Zulieferern kein Geld zur Deckung von Entwicklungskosten. Bei internationalen Autoherstellern ist es hingegen üblich, sich mindestens zur Hälfte an den bei den Zulieferfirmen für Forschung und Entwicklung anfallenden Kosten zu beteiligen. Da in China die Konkurrenz unter den Zulieferern sehr stark ist, zahlen sie die Entwicklungskosten aus eigener Tasche, obwohl man noch nicht weiß, ob sich das neue Auto am Markt bewähren wird. Alle arbeiten hier auf eigenes Risiko", fährt der Manager fort. Obwohl Chery zahlreiche Modelle entwickelt hat, sind nur einige wenige davon echte Verkaufserfolge. Deshalb ist auch die Gewinnspanne ziemlich gering. „Wenn man jeden Monat 5000 Audi verkauft, kann man einen ansehnlichen Gewinn verbuchen, während man bei Chery erst bei 20 000 verkauften Einheiten in der Gewinnzone ist. Deshalb ist Chery mit Beginn der Rezession in Schwierigkeiten geraten. Den meisten chinesischen Autobauern geht es genauso", sagt der Anonymus.
Rettungsplan der Regierung Ende 2008 hat die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform Pläne zur Förderung der Automobilindustrie veröffentlicht. Schon im Januar 2009 ist man an die Umsetzung der Pläne gegangen. In der Provinz Anhui ist Chery der größte Nutznießer des Rettungspakets. Im Oktober 2008 haben viele Behörden und Taxiunternehmen Autos von Chery gekauft. Im Dezember 2008 hat Chery ein Darlehen in Höhe von 1 Milliarden Yuan von einer staatlichen Handelsbank erhalten. Branchenkenner gehen allerdings davon aus, dass der Strukturwandel bei Chery nicht vor Mitte 2009 einsetzen wird.
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