03-11-2008 Beijing Rundschau Commerzbank beantragt Geld aus dem Rettungsfonds
SPIEGEL-Online meldet am Morgen, dass die Commerzbank eine „stille Einlage“ in Höhe von 8,2 Milliarden Euro aus dem Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung abrufen werde. Die Einlage soll vollständig auf das Kernkapital angerechnet werden. Als Option sei der Bank zudem eine Garantie für Schuldverschreibungen in Höhe von 15Milliarden Euro erteilt worden. Ganz anders die Politik der Deutschen Bank: am Sonntag bekräftige Vorstandschef Josef Ackermann im Zweiten Deutschen Fernsehen: "Wir werden aus heutiger Sicht nicht mitmachen, weil wir ja stark sind." Man habe Gewinne realisiert, ein staatlicher Rettungsschirm sei für seine Bank nicht erforderlich. Welt-Online bringt ein Interview mit Michael Hüther, dem Chef des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Hüther kritisiert die Pläne der Bundesregierung, ausgerechnet die Automobilindustrie in ein Konjunkturprogramm aufzunehmen: „Gerade die Autoindustrie, die deutsche Vorzeigebranche, müsste doch mit ihrer Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit mehr als andere in der Lage sein, diese Krise zu meistern und den strukturellen Wandel zu bestehen.“ Sinnvoller seien „massive Steuerentlastungen“ wie eine Abschaffung des Solidaritätszuschlags, der allein eine Erleichterung um 12,5 Mrd. Euro brächte. Das ebenfalls diskutierte Kreditprogramm für den Mittelstand lehnt Hüther ebenfalls ab: „Es wurde doch schon das 480 Milliarden schwere Rettungspaket auf den Weg gebracht, das allem voran das Kreditproblem lösen soll. Warum muss man da noch mal von einer anderen Seite den Hebel ansetzen?“ Der Wirtschaftsexperte fordert hingegen die Europäische Zentralbank zu einer schnellen Zinssenkung auf: „Ich meine, dass die EZB möglichst schnell Richtung drei Prozent runtergehen sollte.“ Nach Berichten des Österreichischen Fernsehens plane der Staat die vollständige Übernahme des Finanzinstituts „Kommunalkredit“. Gegenwärtig halte die Österreichische Volksbank einen Anteil von 51 Prozent, während 49 Prozent im Besitz der französisch-belgischen Dexia sei. Eine Stellungnahme der Kommunalkredit liege derzeit noch nicht vor. Die Financial Times Deutschland berichtet von einem Gewinneinbruch bei der französischen Großbank Societé Generale im 3. Quartal. Das Nettoergebnis sei um rund 84 Prozent auf 183 Mio. Euro gefallen, teilte das Geldhaus mit. Zur Belastung der Bilanz sei es durch Abschreibungen über 1,2 Mrd. Euro im Zusammenhang mit dem Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers und Verwerfungen am Finanzmarkt bekommen. Das Institut hält sich aber für stark genug, um die Finanzkrise zu überleben. Nach Angaben der Bank hätte der Nettogewinn bei einer Milliarde Euro und damit im Rahmen der eigenen Prognose gelegen. „Der operative Gewinn ging um knapp 30 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro zurück, und die Geschäftskunden- und Investment-Sparte verbuchte einen Verlust von 244 Mio. Euro.“
|
Über Beijing Review | | | Über Beijing Rundschau | | | Rss Feeds | | | Kontakt | | | Aboservice | | | Zu Favoriten hinzufügen |
Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24, 100037 Beijing, Volksrepublik China |