21-10-2008 Quelle: WSJ.com
Weniger Geschäftsreisen - Hotellerie setzt auf China
  

Während die Aussichten für den China-Tourismus dieses Jahr unsicher sind, und von offizieller Seite eine geringere Wachstumsrate angekündigt wurde, erwarten Analysten, dass die Reisenachfrage in China weiterhin stark bleibt, da die hiesigen Verbraucher weniger dem Druck der weltweiten Finanzkrise ausgesetzt sind.

Analysten gehen davon aus, dass die Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts dieses Jahr bei rund 10 Prozent und 2009 bei 9 Prozent liegen wird. Das ist zwar ein Rückgang gemessen an den 11,9 Prozent im Jahr 2007, aber im weltweiten Vergleich immer noch ein hoher Wert.

Die Zahl der Flugreisenden ist in China seit Mai Monat für Monat gesunken, aber dies kann zum Teil mit dem Erdbeben in der Provinz Sichuan und den Reiseeinschränkungen im Rahmen der Olympischen Spiele erklärt werden. Man geht davon aus, dass diese Einschränkungen bald aufgehoben werden, was dazu beitragen werde, den Inlandstourismus zu beleben und die Übernachtungszahlen in Hotels ansteigen zu lassen.

Mittelständische Hotels werden von der anhaltenden Nachfrage im Reisesektor am wenigsten profitieren, weil sie mit ausländischen Anbietern wie Marriott International Inc. hinsichtlich Service, und mit lokalen Budget-Hotels hinsichtlich des Preises nicht mithalten können.

"Den Löwenanteil werden sich die Luxushotels holen", meint Shaun Rein, Direktor der China Market Research Group. „Die internationalen Hotels sprechen sowohl den vermögenden Chinesen wie auch den Reisenden aus dem Ausland an. Diese Hotels verfügen über ein deutlich ausgeprägtes Markenprofil."

Analysten gehen davon aus, dass Budget-Hotels wie 7 Days Inn, die ein gutes Preis-Leistungsverhältnis aufweisen, vor allem für jüngere, kostenbewusstere Reisende attraktiv sind.

Shaun Rein erwartet eine starke Nachfrage nach Reisedienstleistungen von chinesischen Verbrauchern der Altersgruppe zwischen 26 und 32 Jahren. Bei Erhebungen, die von seiner Marktforschungsfirma durchgeführt worden sind, hat diese Personengruppe angegeben, dass innerhalb der nächsten sechs Monate mindestens eine Inlandsreise und im nächsten Jahr eine Auslandsreise geplant sei. Thailand, Südkorea und Hongkong zählen zu den beliebtesten Reisezielen.

"Noch immer sehen wir jeden Tag Chinesen, die Urlaub nehmen und Geld ausgeben", sagt er. „Sie haben keine Angst vor einer weltweiten Rezession."

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