04-12-2009 Beijing Rundschau Pan Jiahua: Eine politische Vereinbarung auf dem Kopenhagener Klimagipfel ist möglich von Zeng Wenhui
Am 7. Dezember beginnt in Kopenhagen die UN-Klimakonferenz. Vor Beginn der Konferenz werden die Reduktionsziele von China und den USA, den zwei weltgrößten Kohlendioxid-Verursachern, mit großer Aufmerksamkeit geprüft.
Am 25. November teilte das Weiße Haus mit, dass Präsident Barack Obama zum Auftakt des Klimagipfels nach Kopenhagen reisen werde. Obama kündigte das konkrete Reduktionsziele an, bis 2020 die CO2-Emissionen der USA um 17 Prozent und bis 2050 um 83 Prozent zu reduzieren. Nach Angaben des chinesischen Außenministeriums wird Ministerpräsident Wen Jiabao ebenfalls an der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen teilnehmen. China will gemäß einer Entscheidung des Staatsrats bis 2020 die Menge an Treibhausgasen, die für jeden Yuan Wirtschaftsleistung ausgestoßen werden, um 40 bis 45 Prozent gegenüber dem Stand von 2005 reduzieren. Können die Reduktionsziele der USA und Chinas dem Kopenhagener Klimagipfel Auftrieb verleihen? Kann China das Ziel für die Reduktion der CO2-Emissionen erreichen? Die Beijing Rundschau hat Professor Pan Jiahua, den Direktor des Forschungszentrums für Nachhaltige Entwicklung an der Akademie für Sozialwissenschaften, darüber befragt.
Beijing Rundschau: Als weltgrößte Verursacher von Treibhausgasen haben China und die USA jeweils ihre konkreten Reduktionsziele angekündigt. Bedeutet dies, dass eine gemeinsame Vereinbarung in Sachen Klimaziel bei der bevorstehenden Kopenhagen-Konferenz erreicht werden kann? Pan Jiahua: Die angekündigten Reduktionsziele von China und den USA sind ganz unterschiedlich. Die USA haben ohne Zustimmung des Kongresses ihre Ziele angekündigt. Diese sind noch nicht festgestellt und entsprechen den Erwartung der internationalen Gemeinschaft nicht. Die Ziele in zwei Phasen, nämlich bis 2020 die CO2-Emissionen der USA um 17 Prozent und bis 2050 um 83 Prozent zu reduzieren, sind miteinander unvereinbar. Obwohl die USA angekündigt haben, dass sie mit Fonds den Ländern, die am schwersten vom Klimawandel betroffen sind, beistehen wollten, fehlt bislang eine verbindliche Erklärung über den Umfang der finanziellen Hilfen. Auch wird eine konstruktive Haltung der USA zur Frage des Technologietransfers vermisst. Man kann sagen, dass die Ankündigung der Ziele hinsichtlich der CO2-Emissionen der USA nicht dem Motiv entsprungen sind, die Kopenhagen-Konferenz aktiv zu fördern. Sie erscheinen eher Zwang als Neigung geschuldet zu sein. Nach der „Bali Roadmap" bräuchte China als Entwicklungsland eigentlich gar kein quantitatives Reduktionsziel vorzulegen. Chinas Versprechen wird von der internationalen Gemeinschaft als hoffnungsvolles Signal verstanden. Gemäß der „Bali Roadmap" sollen den Aktionen der Entwicklungs- und Schwellenländern zur Emissionsreduzierung von Seiten der Industriestaaten ein Ausgleichsfonds und ein Technologietransfer entsprechen. China hat seine Emissionsziele freiwillig formuliert und nicht an die Bereitstellung von Hilfen durch die Industriestaaten gekoppelt. Die von China aufgestellten Ziele sind sehr ambitioniert, sowohl in Betracht der aktuellen Entwicklungsphase Chinas als auch im Vergleich zu dem, was entwickelte Länder zu leisten bereit sind. Dies ist ein bedeutender Beitrag zum Kopenhagen-Prozess und zeigt, dass China bereit ist, Verantwortung zu übernehmen.
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