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Ein Dorf – wie ausgewechselt durch Alpakazucht!

  ·   2020-08-19  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Alpakas;Armutsbekämpfung
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Wenn man an Alpakas denkt, fällt es einem schwer, diese niedlichen Tiere mit dem riesigen Lössplateau Chinas in Verbindung zu bringen. Im Dorf Pingli des Kreises Yangqu in der nordchinesischen Provinz Shanxi hat sich dieses in Südamerika beheimatete Tier allerdings nicht nur an die lokale Umwelt angepasst, sondern auch armen Haushalten ermöglicht, ihr Einkommen zu erhöhen. Durch die Alpakazucht wurde in nur wenigen Jahren die Infrastruktur des Dorfes verbessert und die Entwicklung damit verbundener Wertschöpfungsketten gefördert.

„Wenn ich wie früher in die Stadt ginge, um zu arbeiten, wäre mein Einkommen geringer“, sagt der 54-jährige Li Jinshuan, während er ein Alpaka füttert. Er ist jetzt Mitarbeiter einer Alpakazuchtstation im Dorf, die ihm ein monatliches Gehalt von 2.700 Yuan (ca. 350 Euro) garantiert. „Meine tägliche Aufgabe besteht darin, Alpakas zu füttern und sauber zu halten, dadurch leidet mein Einkommen nicht unter der COVID-19 Epidemie“, so Li. 

Das Berggebiet im Kreis Yangqu liegt sehr hoch und die Temperaturen sind die meiste Zeit des Jahres sehr niedrig, deshalb eignet es sich besonders für die Zucht von Alpakas. Im Vergleich zu Rindern und Schafen schädigen Alpakas die Vegetation auch weniger. Das 2014 gegründete Unternehmen Qifengshan hat derzeit zwei Zuchtstationen, in denen mehr als 2.000 Alpakas aufgezogen werden. Momentan verfügt das Unternehmen über Kunden in mehr als zwanzig Provinzen und Städten Chinas. Die Entwicklung des Unternehmens verlief jedoch anfangs nicht reibungslos. 

Da es in China keinen Präzedenzfall für eine großflächige Alpakazucht gab, stand das Unternehmen mit seinen Alpakas zunächst einmal vor einem Berg voller Probleme, denn es fehlte vor allem an Erfahrung: Woraus soll sich das Futter zusammensetzen, wie soll man ein krankes Alpaka behandeln, wie viele Tiere sollen in einem Stall untergebracht werden? Eine ganze Reihe von Problemen führte dazu, dass die Überlebensrate der neugeborenen Alpakas nur etwa 50 Prozent betrug.  

Deng Xin, Geschäftsführerin des Unternehmens, gab nicht so leicht auf. Nachdem sie erfahren hatte, dass Dong Changsheng, Professor an der Universität für Agrarwirtschaft Shanxi, über Alpakas forscht, kontaktierte sie ihn und bat um Rat. Sie passte die Futtermischung an und stellte erfahrene Tierärzte ein. Dank solcher Bemühungen haben sich die aus dem Ausland importierten Alpakas vor drei Jahren endlich an ihr neues Zuhause auf dem Lössplateau Chinas gewöhnt. 

„Die Alpakazucht hat unser Dorf verändert“, sagt Li Xiulong, Direktor des Dorfkomitees von Pingli. Die Zuchtstationen haben die Beschäftigung von mehr als fünfzig armen Haushalten vor Ort gefördert. Darüber hinaus wurden durch den Kauf von Futtermitteln, die Entwicklung von Ferienfarmen und die Einrichtung gemeinnütziger Jobs mehr als 500 Arbeitsplätze geschaffen. So befreite sich das Dorf Ende 2018 aus der Armut. Im nächsten Jahr überstieg das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen der Dorfbewohner 5.000 Yuan (ca. 650 Euro). 

Die Veränderung des Dorfs spiegelt sich auch im Erscheinungsbild des Dorfes wider. Die Regierung hat Mittel zur Armutsbekämpfung in die Zucht investiert, und jedes Jahr werden fast zwei Millionen Yuan (ca. 250.000 Euro) Dividenden an die acht umliegenden armen Dörfer ausgeschüttet. Mit diesen Geldern wurde im Dorf ein Altenpflegezentrum errichtet, die Dorfstraßen repariert und Ferienfarmen gebaut, die immer mehr Touristen anziehen. 

Gegenwärtig gibt es im Kreis Yangqu elf führende Unternehmen wie Qifengshan. Hou Aiying, Direktorin des Amtes für Armutsbekämpfung im Kreis Yangqu, sagt, dass momentan 92 Prozent der armen Haushalte bereits an der Entwicklung dieses neuen Wirtschaftszweiges partizipiert hätten. Die führenden Unternehmen tragen zur Verbesserung der Einkommenssituation von über 4.300 armen Menschen bei. 

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